Rezension

Dicker Schmöker

Die Schatten von Race Point - Patry Francis

Die Schatten von Race Point
von Patry Francis

Bewertet mit 4 Sternen

Über die Autorin: 

Patry Francis, geboren 1950 in Brockton, Massachusetts, lebt mit ihrer Familie auf Cape Cod. Ihre Erzählungen und Gedichte erschienen in zahlreichen literarischen Zeitschriften und wurden mehrfach für den Pushcart-Preis nominiert; außerdem erhielt sie Prosa- und Lyrik-Stipendien. Ihr Debütroman Tagebuch einer Lügnerin wurde in sieben
 Sprachen übersetzt; Die Schatten von Race Point ist ihr zweiter Roman.
Claudia Feldmann, geboren 1966, übersetzt aus dem Englischen und Französischen. Unter anderem hat sie Eoin Colfer und Ewan Morrison ins Deutsche übertragen.

Zum Inhalt:

Hallie Costa wächst in einer Umgebung voller Geborgenheit auf: Nach dem frühen Tod ihrer Mutter lebt sie allein mit ihrem geliebten Vater Nick in einer Kleinstadt am äußersten Zipfel von Cape Cod, wo der Arzt dank seiner guten
 Ratschläge bekannt ist wie ein bunter Hund. Als die portugiesische Fischercommunity schwer erschüttert wird durch den Mord an der Mutter von Gus Silva, nimmt Hallie sich ihres Mitschülers an. Zusammen mit ihrem gemeinsamen Freund Neil Gallagher bilden sie bald ein unzertrennliches Trio. Aus Gus und Hallies Freundschaft wird Liebe bis ein Zwischenfall am Strand von Race Point das Paar auseinandertreibt und Gus eine folgenreiche Entscheidung trifft: Er tritt dem Priesterseminar bei. Jahre später ist er ein geschätzter Seelsorger. Doch dann taucht eine mysteriöse Frau auf, die die Nähe zu dem jungen Priester sucht, und plötzlich setzt ein weiterer Mordfall Gus gesamte Existenz aufs Spiel. Kann Hallie ihrem früheren Freund noch einmal helfen, bevor es zu spät ist?

Meine Meinung: 

Es handelt sich hier um einen richtigen Schmöker. Die Erzählung rund um Familie und Freundschaft ist voller Dramatik. Manchmal grenzt sie an Kitsch und die Fülle an tragischen Ereignissen rücken das Ganze in die Nähe des Melodramatischen. 

Die wechselnden Perspektiven verlangen dem Leser einiges an Konzentration ab. Mir persönlich hätte eine  Fokussierung auf einen Hauptkonflikt vielleicht besser gefallen. 
Auch hätte der Geschichte eine Straffung gut getan, Längen in der Erzählung hätten so vermieden werden können. 

Doch das Buch ist sicher nicht profan und gewöhnlich, und so bleibt die abschliessende Bewertung jedem Leser selbst überlassen. 

Ein Schmöker für alle, die große Gefühle nicht scheuen !