Rezension

Ein bißchen Krimi, ein bißchen Drama und ganz viel Liebe

Die Schatten von Race Point - Patry Francis

Die Schatten von Race Point
von Patry Francis

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich diesen Wälzer sah, hatte ich ein bißchen Angst, dass dies eine Geschichte wird, die sich zieht und ewig um das Thema, lieben sie sich, lieben sie sich nicht, dreht.
Doch ich wurde positiv überrascht.
Aber nun erst mal zum Inhalt, Hallie Costa wächst bei ihrem Vater in Provincetown an Cape Cod auf. Trotz dem frühen Tod ihrer Mutter mangelt es ihr an nichts. Durch ihren wunderbaren Vater, der anderen Menschen sehr viel Liebe und Respekt entgegenbringt, ist auch aus ihr ein hilfsbereites, starkes, feinfühliges Mädchen geworden, dass für andere einsteht.
Und so ist es für sie selbstverständlich, dass sie sich um den traumatisierten Gus Silva kümmert, der durch den Mord seines Vaters seine geliebte Mutter verloren hat.
Hallie gelingt es mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld den Jungen wieder zurück ins Leben zu holen.
Gemeinsam mit seinem besten Freund Neil werden die drei im Laufe der Zeit ein eingespieltes Team.
Bis zu einem tragischen Ereignis beim Abschlussball, dass die Weichen des Lebens wieder neu stellt und Auswirkungen auf ihr aller Leben haben wird.

Dieser vielschichtige und komplexe Roman war für mich ein wahres Lesevergnügen.Man hatte von allem etwas dabei, Krimi, Drama, Familiengeschichte und auch eine Portion Kitsch. Ich fühlte mich wie in einen Bann gezogen und konnte das Buch selten aus der Hand legen. So was nennt man wohl Pageturner.
Die Charaktere waren authentisch skizziert, jeder hatte auf seine Weise eine Persönlichkeit mit Schwächen und Stärken.
Durch die Perspektivwechsel konnte man sich gut in die verschiedenen Personen hineindenken. Allerdings wären Gus und Hallie ausreichend gewesen.
Gerade der "Showdown" hätte aus der Sicht der beiden erzählt werden müssen, zumindest nach meiner Vorstellung.
Doch trotzdem ist es ein gelungener Roman, der sicherlich nicht auf höchstem literarischen Niveau geschrieben ist, aber doch mein Leserherz hat höher schlagen lassen.