Rezension

Die Geschichte einer Geige

Ada, das Mädchen aus Berlin - Ronald H. Balson

Ada, das Mädchen aus Berlin
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 5 Sternen

Ada ist eine junge Frau, als der Zweite Weltkrieg beginnt. Sie lebt in Berlin und ist eine einzigartige Geigenspielerin. Für sie stehen in der Musikwelt eigentlich alle Türen offen – doch sie ist Jüdin. Wird sie ihre Liebe für die Musik aufgeben müssen?

70 Jahre später reisen Catherine und Liam nach Italien, um einer alten Dame ihr Hab und Gut zu Schützen. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf das Leben der jungen Geigerin – was hat Ada mit der alten Dame zu tun?

 

Wieder einmal sind Catherine Lockhart und ihr Ehemann Liam Taggert gefragt, um einen aktuellen Rechtsstreit, dessen Wurzeln in die NS-Zeit führen zu klären. Die Gehsichte ist gut und spannend aufgebaut. Schön finde ich, dass der Leser denselben Wissenstand hat wie Catherine. Gemeinsam tauchen wir ein in die 30er und 40er Jahre und durchleben mit Ada ihre schrecklichste Zeit. Balson gelingt es, eine gute Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart herzustellen, so dass keine der beiden Zeiten zu kurz kommt. Die Charaktere haben mir gut gefallen. Liam ist in diesem Roman etwas unterbeschäftigt, da es für ihn keine geheimen Recherchen gibt. Catherine ist auch eher passiv unterwegs, da sie als amerikanische Anwältin in Italien nichts ausrichten kann. Immerhin kann sie mit ihrem Wissen ihr italienisches Pendant unterstützen. Gabriella scheint eine sehr nette Frau zu sein. Leider kommt sie kaum zu Wort. Im Mittelpunkt steht definitiv Ada. Die in ihren jungen Jahren sehr viel mitmachen musste und stehts ihren Charakter stand und sich nicht unterkriegen lies. Der Schreibstil hat mir gut gefallen – er war sehr flüssig zu lesen. Balson bleibt bei der Sache und schweift nicht ab. Nach und nach deckt er durch die Erzählungen der Vergangenheit Unklarheiten aus der Gegenwart auf.

 

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe es genossen in Adas Welt abzutauchen. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Catherine Lockhart. Gerne vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.