Rezension

Mitreißende Geschichte

Ada, das Mädchen aus Berlin - Ronald H. Balson

Ada, das Mädchen aus Berlin
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 5 Sternen

Tony Vincenzo, ein Freund von Anwältin Catherine Lockhart und ihrem Ehemann Liam Taggart, lädt die beiden in sein Restaurant ein, um sie um Hilfe für seine, in der Toskana lebendende, betagte Tante Gabriella zu bitten. Sie ist in einen Rechtsstreit verwickelt, bei dem ein großes Unternehmen behauptet, Eigentümer von Gabriellas Anwesen zu sein. Nun soll die alte Dame per Gerichtsbeschluss von ihrem kleinen Weingut vertrieben werden. Als Catherine und Liam zusagen, in die Toskana zu fliegen, schickt Tonys Tante ihnen ein Manuskript per Kurier aus den dreißiger Jahren zu. Dieses sollen sie aufmerksam lesen, um mehr über das Gut und seine Geschichte zu erfahren. Doch kann die Geschichte, um die begnadete jüdische Geigerin Ada, die in Kriegszeiten von Berlin nach Italien flüchtete, wirklich dabei helfen, Gabriellas Weingut zu retten?

 

Nach "Karolinas Töchter" und "Hannah und ihre Brüder", ist "Ada, das Mädchen aus Berlin" bereits der dritte Band der Reihe, um die Anwältin Catherine Lockhart und ihren Ehemann Liam Taggart. Da jeder Roman dieser Serie eine eigenständige Geschichte beinhaltet, muss man weder die Vorgänger kennen, noch die Reihenfolge einhalten. Man kann jedes Buch unabhängig von den anderen lesen. 

 

Der Autor Ronald H. Balson versteht es vom ersten Moment an, das Interesse an der Geschichte zu wecken. Deshalb gelingt der Einstieg in die Handlung mühelos. Diese ist in zwei Stränge unterteilt. In der Gegenwart beobachtet man Catherine und ihren Mann dabei, wie sie sich darum bemühen, gegen den Gerichtsbeschluss, der bedeuten würde, dass Gabriella ihr Heim verliert, vorgehen und sich auf die Suche nach Ansätzen, die dies verhindern können, machen. Parallel dazu liest man das Manuskript und erfährt nach und nach die Geschichte der Geigerin Ada. Beide Handlungsstränge sind eindringlich und äußerst lebendig geschildert. Deshalb kann man schon früh ins Geschehen eintauchen und hat dabei alles vor Augen. 

 

Die Nachforschungen in der Toskana sind äußerst spannend, auch wenn Liam Taggart dabei manchmal etwas über das Ziel hinausschießt und sich von seinen angestauten Gefühlen leiten lässt. Die Geschichte der begnadeten, jüdischen Geigerin Ada bewegt und regt um Nachdenken an. Und da sich diese Stränge so gekonnt verknüpfen, gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. 

 

Eine packend und äußerst mitreißend erzählte Geschichte, die tief berührt und zum Nachdenken anregt!