Rezension

Die Lilien-Dilogie findet ein würdiges Ende.

Die Lilien-Reihe, Band 2: Die Nacht der Lilie - Sandra Regnier

Die Lilien-Reihe, Band 2: Die Nacht der Lilie
von Sandra Regnier

Inhalt: Eine faszinierende Liebesgeschichte

Seit Julia durch eine ungewollte Zeitreise an den Versailler Hof des 17. Jahrhunderts gesprungen ist, hat sich ihr Leben von Grund auf verändert. Neben dem ungewohnt höfischen Leben unter der Obhut des Grafen von Montsauvan ist sie nun als Mündel des Sonnenkönigs selbst anerkannt worden. Ein Schutz, der mehr Gefahren als Sonnenseiten in ihren Alltag bringt. Doch Julia ist fest entschlossen, das Beste aus ihrem Leben zu machen und sich auf eigene Beine zu stellen. Nach wie vor gibt sie die Hoffnung nicht auf, irgendwann wieder in ihre Gegenwart zurückkehren zu können. Um wie viel leichter wäre das aber, wenn ihre einst so unschuldige Zuneigung zum Grafen sich nicht mit jedem Tag vertiefen und verändern würde … Dies ist der zweite und letzte Band der Lilien-Reihe (Quelle: Verlag)

Vor der Rezi: Die Nacht der Lilie ist nach Die Stunde der Lilie der zweite Teil der Lilien Reihe von Sandra Regnier. Auch wenn ihr Band 1 noch nicht gelesen habt, könnt ihr diese Rezension lesen denn sie enthält keine schwerwiegenden Spoiler. Falls ihr aber sehr empfindlich seid, was Spoiler angeht, dann lasst es lieber doch.

Meine Meinung: Endlich! Nach langer Zeit ist nun der finale Teil der Lilien-Dilogie von Sandra Regnier da. Ich konnte es gar nicht mehr abwarten und habe, nachdem ich Teil 1 wirklich so schnell verschlungen habe sehnsüchtig auf Teil 2 gewartet. Nun ist er endlich da und als ich ihn dann auf dem eReader hatte, war es bei mir plötzlich gar nicht mehr so eilig ihn zu lesen. Denn ich wusste: Habe ich erst mal die ersten Seiten gelesen kann ich nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Und wenn ich damit fertig bin, ist auch die Reihe fertig. Für immer. Und so ist es auch gekommen. Und obwohl ich gerne noch tausend weitere Geschichten um Julia und Etienne gelesen hätte, verlasse ich die beiden mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ich konnte tatsächlich nach wenigen Seiten schon wieder direkt in die Geschichte eintauchen. Das habe ich auf jeden Fall dem tollen und atemberaubenden Schreibstil der Autorin zu verdanken von dem ich schon überall geschwärmt hat. Denn sie schafft es immer wieder, dass sich ein detailliertes Bild vor meinen Augen formt und mir alle Charaktere sofort wieder vertraut sind. Und endlich konnte ich weiter für mein absolutes Traumpaar Julia und Etienne hoffen du habe wieder einmal die ganze Zeit fest daran geglaubt, dass die beiden zusammenkommen bzw. überhaupt erst einmal erkennen, was sie füreinander empfinden. Ob das passiert werde ich euch natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Neben den beiden gab es natürlich auch noch ein Wiedersehen mit teils fiktiven und teils nicht-fiktiven Charakteren am Hofe des Sonnenkönigs in Versailles. Die Intrigen und Giftmorde aus Band 1 gehen munter weiter und Julia und Etienne versuchen weiterhin den Täter zu finden und die Morde zu stoppen. Nicht zuletzt, weil sie dadurch auch ihren eigenen Hals retten. Und natürlich geht auch das Leben an Hofe weiter. Neben den Dingen, die wirklich passiert sind und die Sandra Regnier wieder einmal gekonnt in die Geschichte eingearbeitet hat, verändert sich auch für Julia einiges am Hofe und sie muss sich neuen Herausforderungen stellen.  Wider mit dabei und natürlich unverzichtbar waren die Briefe der Madame de Sévigné. Diese hat sie damals tatsächlich an ihre Tochter geschrieben und wie ich euch bei der Rezension zu Band 1 schon erzählt habe, hat Sandra Regnier diese übersetzt, eingebaut und mit ein paar Details zu Julia ergänzt. Wieder einmal waren diese für mich ein Highlight und eine gern gelesene Abwechslung zur eigentlichen Story.

Man hat sehr stark gemerkt, dass sich alles dem Ende zuneigt. Denn obwohl Julia immer mehr am Hof integriert wird sich dort die Lage zuspitzt vergisst man die das eigentliche Hauptproblem der Geschichte. Durch irgendein Zeitfenster ist Julia im Frankreich des 18. Jahrhunderts gelandet und irgendwie muss sie dort auch weg. Bzw. sie will weg. Auf die Auflösung dieser ganzen Sache fiebert man beim Lesen förmlich hin und ist ganz hin und hergerissen zwischen Julias Wunsch nach Hause zu kommen und Julia und Etienne und ja, das hat bei mir einigen Herzschmerz verursacht und mich sehr stark mit Julia mitfühlen lassen. Das Ende war letztendlich keine der Versionen, die ich mir ausgemalt habe. Erst war ich sogar ein bisschen unzufrieden mit dem Ausgang, nach einigen Seiten mehr und ein bisschen Bedenkzeit kann ich mich jedoch sehr gut damit arrangieren und finde die Lösung auch sehr gut. Wenngleich ich es anders gewählt hätte. Und gerade jetzt, wo ich diese Rezension schreibe, bin ich fast schon wieder ein bisschen zu sehr traurig. Ich werde diese Geschichte vermissen, ich werde Julia und Etienne vermissen und weiß jetzt schon, dass ich diese Reihe unbedingt rereaden muss. Außerdem hoffe ich, dass Sandra Regnier mehr Bücher mit geschichtlichem Hintergrund schreibt. Denn das, was sie mit der Lilien-Dilogie verbracht hat, grenzt schon an ein kleines Meisterwerk. Vielen Dank Sandra Regnier für die vielen aber trotzdem viel zu kurzen Lesestunden mit Julia und Etienne.

Bewertung: Lange habe ich auf diese Fortsetzung gewartet und nun, da sie endlich erschienen ist, habe ich sie sofort verschlungen. Sandra Regnier konnte mich auch im Finale der Lilien-Reihe mit Julia und Etienne, mit ihrem tollen Schreibstil, den guten Recherchen und der großartigen Story überzeugen. Der Abschied fällt mir schwer und so gebe ich diesem wundervollen Zeitreiseroman 5 von 5 Füchschen und noch dazu das Füchschen für meine absoluten Lieblingsbücher.

Vielen herzlichen Dank an Carlsen für das tolle *Rezensionsexemplar.