Rezension

"Die Sonne prägt das Leben, nicht der Regen." (Zitat: Paul van Dyk)

Im Leben bleiben - Paul van Dyk

Im Leben bleiben
von Paul van Dyk

Bewertet mit 3 Sternen

- INHALT -

Februar 2016: Paul van Dyk betritt die Bühne in Utrecht (Niederlande). Und ahnt dabei nicht, dass sich nach diesem Auftritt sein komplettes Leben verändern wird. Er will mit den Menschen feiern, den Rhythmus seiner Musik spüren - und macht einen entscheidenden Schritt ... in ein Loch in der Bühne. Es folgt ein metertiefer Sturz. Nicht nur die 1000 Menschen vor Ort sind Zeuge dieses Unfalls - auch seine Freundin Margarita ist live dabei - mit Hilfe eines Internetstreams. Sekunden werden zu Minuten. Wo ist Paul? Warum kommt er nicht wieder auf die Bühne? Was ist mit ihm passiert? Wieso meldet sich niemand bei ihr? Margarita ist verzweifelt und hilflos. Und setzt sich in den nächsten Flieger um zu Paul zu kommen. Was sie dort im Krankenhaus erwartet, ist nicht der Paul, den sie verabschiedet hat. Dort liegt laut den Ärzten ein Pflegefall, der nach diesem Unfall nicht mehr so sein wird wie früher. Kann Paul jemals wieder Laufen? Seine Liebsten erkennen - geschweige denn mit ihnen reden? Diese Geschichte erzählt den Leidensweg vom Star-DJ Paul van Dyk, der sich zurück ins Leben kämpft.

 

- MEINUNG -

Als Jugendliche habe ich viel von Paul van Dyk gehört und war umso überraschter, dass ich von seinem Unfall im Jahr 2016 nichts gehört bzw. gelesen habe. Erst durch eine Leserunde bei Lovelybooks und den Gewinn eines Leseexemplars bin ich darauf aufmerksam geworden. Ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch - war aber neugierig, was Paul passiert ist und wie er sich nach seinem Unfall erholt hat bzw. die einfachsten Dinge wie Laufen und Sprechen wieder erlernt hat.

Leider wurde ich etwas enttäuscht. Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Einmal aus Pauls Sicht und von seiner Frau Margarita. Am Anfang leidet man noch mit ihr mit - diese Verzweiflung, als sie niemanden erreicht, um sie über den Unfall und Pauls Zustand zu informieren. Aber mit der Zeit spielt sie sich für mich zu sehr in den Vordergrund und entscheidet komplett über Paul. Sie versprüht zwar nur positive Energie und Kraft und Liebe, dass Paul so schnell wie möglich wieder gesund wird. Ich bewundere sie dafür, dass sie diese Stärke hat, um immer positiv zu denken. Und ich denke auch, dass Paul durch ihre Liebe so schnell wieder "genesen" ist und rasend Fortschritte gemacht hat. Auch die Ärzte waren überrascht - hatten sie ihn doch eigentlich schon aufgegeben.

Für mich ist dieses Buch eher eine Liebeserklärung und Danksagung von Paul an seine Frau Margarita, denn ohne sie wäre er nicht da, wo er jetzt ist. Viele Wiederholungen von Geschehnissen und diese Liebesbekundungen werden irgendwann nervig. Er liebt die Musik, aber auch hier ist mir die ein oder andere Äußerung echt zu viel.

Es war interessant, von Pauls Leidensgeschichte zu erfahren, jedoch hätte ich mich gefreut, mehr von den Therapieformen zu lesen.

Auch das Paul ein Kapitel über seine Jugend in der DDR veröffentlicht hat - seine Flucht und die Anfänge zur Musik haben die Geschichte noch gerettet und interessant gemacht.

Als eingefleischter Paul-van-Dyk-Fan liest man mit Sicherheit sein Buch - sonst muss ich sagen, nette Lektüre, aber man sollte nicht zu viel erwarten.