Rezension

Dieser Roman, diese Reihe war so anders als erwartet, weil die Autorin die Traurigkeit und Schönheit des Lebens mit einnehmenden, authentischen Geschichten schreibt!

With you I heal -

With you I heal
von Justine Pust

Bewertet mit 4.5 Sternen

"In Belmont Bay passt alles perfekt zusammen. Nur ich, ich falle aus dem Rahmen…" 

Inhalt: 

Arin ist gerade clean geworden und steht vor den Scherben seines bisherigen Lebens. Sein schlechter Ruf in dem kleinen Städtchen Belmont Bay sorgt dafür, dass er keinen Job bekommt – bis er vom alten Bennett den Auftrag erhält, seinen Oldtimer wieder flottzumachen. 

Dabei trifft er auf Sophia, Bennetts Enkelin, die nach Belmont Bay zurückgekehrt ist, um für ihren Großvater da zu sein – zumindest ist das die offizielle Version. Aber Sophia scheint etwas zu verbergen. Eine Dunkelheit, die Arin nur zu gut kennt.

Meinung: 

Dieser Roman, diese Reihe war so anders als erwartet, weil die Autorin die Traurigkeit und Schönheit des Lebens mit einnehmenden, authentischen Geschichten schreibt!

Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön. Ich liebe die gleichbleibende Gestaltung mit der Blume im Fokus und der runden Schrift, die zudem auch ein Eyecatcher ist. Ansonsten wird das schlichte Cover durch kleine goldene Akzente und die Farbe hervorragend abgerundet und kann mich als Leserin sofort ansprechen. 

Und auch der sehr berührende und doch ehrliche Schreibstil von Justine Pust konnte mich begeistern. Die Geschichte lebt von echten Dialogen und diesen schwierigen Themen, die besonders im New Adult Bereich viel zu selten angesprochen werden. 

Denn beide Protagonisten kämpfen gegen ihre ganz eigenen Dämonen und eine Vergangenheit, die sie doch irgendwie einzuholen scheint. 

Arin ist süchtig. Er war süchtig und kämpfte jeden einzelnen Tag dagegen an. Sein Prozess und diese Entwicklung war für mich unglaublich greifbar. Weil er vor dem Scheitern steht, und kurz davor, erneut rückfällig zu werden und sich doch retten kann.

Gleichzeitig bemüht er sich, ist auf der Suche nach einem Job und versucht alles, um sein altes Ego abzulegen und der Welt zu beweisen, dass er nicht mehr die gleiche Person ist, wie damals, als ihm förmlich alles und jeder vollkommen egal waren. 

Ich würde zudem sagen, dass Arin absolut ehrlich, offen und dennoch auf seine eigene Art und Weise verschlossen war. Vielleicht hat ihn das aber auch absolut mysteriös gemacht. 

Und dann war da Sophia, die einen Fehler in ihrer Vergangenheit gemacht hat, der sie von nun an stigmatisiert. In diesem Punkt fand ich es großartig, wie die Autorin mit dem Klischee “aufgeräumt” hat und auch die Darstellung ist gelungen. Ich konnte total mit ihr mitfühlen, verstand, warum sie sich anfänglich nicht öffnen konnte und es auch grundsätzlich eher für sich behielt. 

Doch auch sie wäschst über sich hinaus und so zeigte Sophia mir, dass man die Vergangenheit zwar nicht ändern, die Zukunft aber selbst bestimmen kann. 

Durch die wechselnden Perspektiven und auch einen Blick in die Vergangenheit der Charaktere hatte ich das Gefühl, ihre gemeinsame, irgendwie auch toxische Zeit zu reflektieren. Was damals passierte, war unglaublich erschütternd, für alle Protagonisten. 

Gleichzeitig wurde aber auch eine Thematik aus den Bänden zuvor aufgegriffen, sodass sich einige Aspekte für mich noch einmal aufgelöst haben. So konnte ich manche Handlungsweise etwas näher nachvollziehen. 

Und auch die anderen Charaktere konnte ich in diesem Band natürlich weiterhin kennenlernen und zum Beispiel auch Connor aus einem anderen Blickwinkel erleben. Dabei konnte ich seine Reaktion jedoch auch verstehen, auch wenn sie vielleicht viel eher hätten miteinander sprechen sollen. 

Dabei merken Arin und Sophia mit der Zeit schnell, dass da doch noch etwas zwischen ihnen ist. Sie kämpfen in der Gegenwart um ihre gemeinsame Zukunft, während sie teilweise noch in der Vergangenheit feststecken. 

So ist die Handlung für mich unglaublich gut gelungen, weil auf diesen wenigen Seiten eine gefühlvolle, authentische Geschichte erzählt wurde, die mir richtig gut gefallen hat. 

Ich ging mit den Charakteren auf eine Achterbahn der Gefühle, ohne dass ich am Anfang wusste, was passieren würde. So hat mich auch das Ende einfach vollkommen kalt erwischt. Für einen kurzen Moment war ich geschockt, aber dann verstand ich auch, was die Autorin sagen wollte und diese Botschaft ist definitiv angekommen. 

Betonend möchte ich allerdings auch auf dieses wunderschöne Setting der Kleinstadt eingehen, dass mich sofort eingenommen hat. Ich finde Belmont Bay einfach großartig und hätte auch gerne noch die eine oder andere Geschichte von diesem Ort gelesen. 

Auch wenn dieses Buch absolut ehrlich ist, konnte mich der Roman rund um Sophia und Arin begeistern. Falls ihr also noch auf der Suche nach einem Buch in einer Kleinstadt seid, dass wichtige Themen behandelt, solltet ihr euch diese Geschichte beziehungsweise die ganze Reihe unbedingt einmal etwas näher ansehen.