Rezension

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen

Bournville -

Bournville
von Jonathan Coe

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser Roman spielt in England, größtenteils in Bournville, und zwar über einen Zeitraum von meheren Jahrzehnten (Mai 1945 - September 2020), wobei in Rückblicken auch noch aus früheren Zeiten erzählt wird. Im Mittelpunkt der weitverzweigten Familie  von der ausgehend erzählt wird, steht Mary, die 1934 geboren wurde. Anhand Ereignisse wie dem Kriegsende, Ereignisse im Könighaus, Fußball und Pandemie wird das Leben von Mary und ihren Familienmitgliedern erzählt, d. h. was ist genau bei ihnen zu dieser Zeit passiert. Ich erfahre viel über Familienleben, die Rivalitäten untereinander bzw. die Rollen, die einzelne Familienmitglieder einnehmen und wie sie sich entwickeln.
Zu Beginn des Buches ist glücklicherweise ein Familienstammbaum gestellt, der mich erst aufgrund seiner vielen Verwzeigungen fast ein wenig abschreckte, aber den ich dann kurze Zeit später "lieben" lernten, obwohl er leider auch einzelne Entwicklungen wie Ehe und evtl. Kinder schon im Vorfeld verriet.
Mich hat der Roman aufgrund der tiefen Einblicke, die er in das Familienleben, aber auch in die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, gab, äußerst fasziniert. Mir war auch nicht bewusst, wie traditionell und konservativ die Menschen in England sind. Klar, habe ich die erwähnten Ereignisse auch im Fernsehen gesehen, aber mir war nicht klar, dass die Engländer ihr Könighaus so sehr lieben. Es wird und wurde zwar häufiger in der Presse erwähnt, aber dieses Ausmaß, was auch in Marys Familie durch das Treffen mit Familie und Freunden vor dem Fernseher stattfand, hatte ich mir nicht vorgestellt. Dieser Roman hat sehr gefallen, da er ein Stück Zeitgeschichte widerspiegelt und gleichzeitig auch durch kritisch ist. Fünf Sterne