Rezension

dieses Buch trotz seiner Traurigkeit, denn es handelt von Liebe in so vielen Variationen

Der Himmel so fern - Kajsa Ingemarsson

Der Himmel so fern
von Kajsa Ingemarsson

Alle können Fehler machen, aber die, die nicht dazu stehen können, sind am Ende die Verlierer.. Die, die den anderen die Schuld geben oder den Umständen, die, die die Wahrheit verdrehen.. - Seite 226

Also erst einmal: Haltet unbedingt Taschentücher bereit. Ich brauchte davon einige.
Dies hier war mein Erstling dieser Autorin. Eigentlich sprang mich das Buch in meiner Buchhandlung des Vertrauens an und blieb erst einmal auf meinen Sub liegen, bis ich dachte, so jetzt brauchst du was normales. Weit gefehlt, denn das Buch war ebenso weit davon entfernt, passte aber perfekt zu meiner Stimmung.
Mich hat der Schreibstil gleich gehabt. Leicht zu folgen mit Massen an Emotionen, denen man sich selber stellen muss. Gefühlvoll und flüssig blättert man Seite für Seite um. Man muss Kajsa Ingemarsson einfach lieben. Ob das eine Geschichte aus dem Leben sind? Das weiß ich nicht zu sagen, aber sie könnte es sein. So realitätsfremd scheint sie mir nicht zu sein. Diese Story ist gefühlvoll, emotionsgeladen und irgendwie so ehrlich. Ein Leben, dem man sich stellen muss, zumindest hier unsere Hauptprotagonistin.
Man weiss nicht wieso Rebecca dahin kommt, wo sie zum Schluss steht. Sie hat doch alles oder? Selbst den perfekten Mann Mikael. Geld, einen tollen Job, den sie doch gerne hat oder? Was also fehlt ihr? Was sucht sie in ihrem Leben, das nicht da ist?
Hier muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, hier muss sie loslassen und das Leben weiter gehen lassen. Ein irrsinnig riesengroßes Lob an die Autorin, die Umsetzung ist eins A gelungen. Ich musste oft weinen und mitleiden, egal wegen den Emotionen, oder den Umständen, die sich entwickelt haben, über die Trauer solch eine Liebe vergessen und dann aufgegeben zu haben und so vieler Dinge, wo man nicht drumherum kommt, sie mit seinem Leben selbst zu vergleichen. Das Buch hält fest und gibt durch die Aufteilung Einsicht in das Leben von Rebecca. Zum einen ihre Verganenheit, ihr Leben als Kind und Jugendliche, dann ihr Treffen mit ihrer großen Liebe Mikael und dann natürlich die Zukunft ohne sie, die auch mir manches Mal das Herz brechen.
Noch immer kann ich viele Handlungen von Rebecca nicht verstehen, noch immer kann ich den grund ihres Selbstmordes oft nicht erkennen. Was wäre gewesen, wenn sie nur einmal ihren Gefühlen getraut und losgelassen hätte? 
Dieses Buch fängt traurig an und endet ebenso. Man schlägt es zu und nicht schon das nächste auf. Es begleitet dich ein Weilchen, weil es deine Gedanken beherrscht, weil es Gefühle hervorruft, die selbst erst einmal verarbeitet werden müssen.
Ich liebe dieses Buch trotz seiner Traurigkeit, denn es handelt von Liebe in so vielen Variationen. Man sollte es lesen. Gefühlvoll und emotionsgeladen, mehr braucht die Beschreibung nicht.