Rezension

Drei Probleme fünfmal wiederholt

Cherish Love - Nalini Singh

Cherish Love
von Nalini Singh

In „Cherish Love“ erzählt Nalini Singh, wie die achtundzwanzigjährige Isa und der dreiundzwanzigjährige Sailor zueinander finden. Isa ist Lehrerin für Literatur und Lyrik, hatte eine lieblose Kindheit und wünscht sich daher nichts sehnlicher als eine eigene Familie. Sailor hingegen rackert sich ab, um sich den Traum vom erfolgreichen Geschäft zu erfüllen. Freizeit gibt es bei ihm nicht und für Frauen schon gar nicht. Aber Isa, sein Rotschopf, geht ihm nicht mehr aus dem Kopf und bringt seine Entschlossenheit gefährlich ins Wanken. Hat so ein ungleiches Paar überhaupt eine Chance?

 

Die Geschichte wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei sich abwechselnd auf Isa und Sailor konzentriert wird, sodass man beide Sichtweisen erhält. Manchmal, bei gemeinsamen Szenen, bekommt man auch Eindrücke von beiden präsentiert. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Allerdings herrscht vom Sprachniveau her manchmal ein großer Unterschied. Von Jugendsprache bis hin zu gestochenem Hochdeutsch ist alles dabei, was ich manchmal ein wenig befremdlich fand. Eine Linie hätte ich da etwas angenehmer gefunden.

 

Das war das erste Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe. In letzter Zeit ist mir ihr Name öfter untergekommen, sodass ich neugierig war, welche Geschichten sich dahinter verbergen. Leider konnte mich die Autorin zumindest mit diesem Buch nicht vom Hocker reißen, da es mir schlicht und ergreifend einfach etwas zu langweilig war. Es gibt im Grunde genommen circa drei Probleme, von denen man von Anfang an weiß. Dass mit diesen keine künstliche Spannung erzeugt wurde, finde ich allerdings durchaus positiv. Die Probleme werden jedoch, meiner Meinung nach, nie tiefergehend behandelt, sondern im Wechsel gebetsmühlenartig wiederholt, was ich irgendwann einfach ermüdend fand, weil ja klar war, wie das Ganze endet. Dazwischen wird viel über Isas Eltern geredet, auch immer wieder das Gleiche, und die Liebesgeschichte von Isas Freundin durchgekaut, was ich in dem Maße etwas befremdlich fand, zumal sie ja noch ihr eigenes Buch bekommt. Eine Betriebsspionage wird auch noch eingefügt, die weder Spannung bringt, noch zur Geschichte beiträgt, weshalb ich mich noch immer frage, was das sollte.

Der Altersunterschied zwischen den beiden wird am Anfang kurz thematisiert und dann einfach ignoriert, was ich sehr schade fand. Denn ich finde, daraus hätte man noch mehr machen können, auch wenn Sailor für sein Alter sehr reif wirkt.

 

Kurz, die Idee ist toll und die Protagonisten sowie die meisten Nebencharaktere wirklich sympathisch, aber es bleibt sehr oberflächlich, da man sich lieber auf Wiederholungen der Hauptprobleme beschränkt hat. Die Thematisierung von Familienzusammenhalt und Freundschaft war allerdings gelungen und hat mir am besten gefallen. Es ist ein Buch für Zwischendurch, das ohne große Aufregung vor sich hin plätschert und einen an Regentagen berieseln kann.

 

„Lass es darauf ankommen. Mach diesen Fehler. Selbst wenn es wehtut … Wenigstens wirst du dann gelebt haben, anstatt von deiner Furcht getrieben zu werden.“

 

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.