Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

düster, spannend, immer komplexer

Die Totenbändiger - Band 4: Feindschaften - Nadine Erdmann

Die Totenbändiger - Band 4: Feindschaften
von Nadine Erdmann

Bewertet mit 5 Sternen

Man sollte unbedingt Vorwissen mitbringen, denn inzwischen ist schon einiges passiert und auch die Figuren haben teilweise schon viel von sich erzählt und preisgegeben. Auch um die Entwicklungen zu verstehen und die Beziehungen der Charaktere untereinander einordnen zu können, ist es wichtig, die vorherigen Bücher zu kennen.
Zum Einstieg gibt es wieder eine kurze Zusammenfassung der groben Ereignisse, die praktisch ist, um die wichtigsten Pfeiler der Geschehnisse noch einmal in Erinnerung zu rufen, sollte zwischen dem Lesen der Bände etwas Zeit vergangen sein. Auch wenn ich die Bücher sehr dicht nacheinander gelesen habe, fand ich den Einstieg in der Form gelungen. Man wird gut auf den aktuellen Band vorbereitet, ohne viel grübeln zu müssen.

Umso näher die nächste Unheilige Nacht rückt, umso aggressiver und gefährlicher werden die Geister. Die Totenbändiger haben alle Hände voll zu tun und bemühen sich, die Bevölkerung vor weiteren Übergriffen zu schützen. Doch so viele Geister und Wiedergänger, wie sich aktuell in London zu tummeln scheinen, ist das ein fast aussichtsloses Unterfangen. Und als wäre es noch nicht schlimm genug, dass das Totenreich verrückt spielt, gibt es auch bei den Lebenden immer wieder Personen, die ihr wahres Gesicht zeigen und für zusätzliche Probleme sorgen.

 

Ich mag den Schreibstil von Nadine Erdmann inzwischen sehr gern. Die Bände lassen sich schnell und flüssig lesen. Egal ob es etwas ruhiger oder turbulenter ist, es ist nie langweilig oder langatmig. Denn selbst wenn gerade keine Geister fertig gemacht werden, haben die Charaktere viel zu berichten, lassen den Leser Stück für Stück in ihre Vergangenheit und ihre Gedanken eintauchen und präsentieren damit weitere Facetten ihres Wesens. Besonders düster sind die Vorhaben und Pläne der „Gegenspieler“, wie ich sie jetzt mal nenne, um nicht zu spoilern. Was bei ihnen in den Köpfen vorgeht, wird teilweise nur angedeutet, aber selbst das genügt, um eine Vorstellung davon zu bekommen, dass es alles andere als gut ist. Da wird auf die Welt der Totenbändiger und Menschen noch so einiges zukommen.

Schikanen, Intrigen und Machtspielchen treffen auch die Mitglieder der Hunts immer wieder. Vor allem in der Schule müssen die Bändiger einiges aushalten, denn ihre Mitschüler und Lehrer treten ihnen längst nicht alle offen gegenüber. Dass nicht alle so nett sind, wie sie vielleicht zunächst getan haben, habe ich bereits vermutet, da hat mich die jetzige Entwicklung kaum überrascht, bei anderen habe ich es jedoch nicht in der Form erwartet. Mal sehen wer im weiteren Verlauf noch so sein wahres Gesicht zeigt.

Auch die Einsätze der Spuk Squads waren wieder spannend zu verfolgen. Das Team hat keine leichte Aufgabe, besonders nicht jetzt, kurz vor der nächsten Unheiligen Nacht. Ihr unermüdlicher Einsatz ist fesselnd, aber auch gefährlich. Ich fiebere immer sehr mit Thad, Connor, Gabriel und Sky mit. Aber auch die anderen Familienmitglieder der Hunts mag ich sehr gern und finde ihre Entwicklungen schön zu verfolgen.

Stück für Stück wird die Reihe immer komplexer, facettenreicher, turbulenter, düsterer, aber auch emotionaler. Immer wieder gab es Szenen, die mir unter die Haut gingen. Im Vorfeld hätte ich nicht erwartet, wie vielseitig und teilweise wirklich ergreifend die Reihe werden könnte. Eine wirklich tolle Mischung, bei der es einfach nie langweilig wird.

Fazit
Ein wieder spannender, ereignisreicher Band der Totenbändiger, der sofort Lust darauf macht, weiter zu lesen. Durch die fiesen Cliffhanger möchte man gar nicht aufhören mit dem Lesen. Aber auch die Entwicklungen der Figuren ist sehr interessant zu verfolgen. Gepaart mit den gefährlichen Einsätzen der Spuk Squads und den turbulenten Geisterbändigungen entsteht eine gelungene, fesselnde Mischung.