Rezension

Düster und super spannend. mein Jahreshighlight!

Die Seele eines Spukhauses -

Die Seele eines Spukhauses
von Helena Gässler

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Schlüssel zu einem Spukhaus ist zu begreifen, dass es eine Seele besitzt.
Und lange genug zu überleben, um sie zu heilen."

Magnolia Feyler ist eine Häuserflüsterin. So zumindest bezeichnet sie sich selbst.
Im England des 19. Jahrhunderts wird sie als Exorzistin nach Brixton gerufen um die Geister aus Shaw Manor zu vertreiben, einem alten Anwesen, um dass sich viele düstere Geschichten ranken.
Mit ihren unüblichen Maßnahmen entlockt sie dem Anwesen nach und nach seine Geheimnisse und stößt doch immer wieder auf scheinbar unüberwindbare Hürden. Denn der Spuk möchte nicht, dass sie aufdeckt was in Shaw Manor geschehen ist.
Immer wieder wehrt sich das Haus und Magnolia befindet sich selbst mehr als einmal in großer Gefahr.

Das Cover des Buches passt super, zur thematik und zum Zeitgeist der Geschichte.
Auch das Innere ist passend gestaltet. Die Seiten sind mit Zahnrädern verziehrt und es werden verschiedene Schriftarten verwendet um die Geschichte von Magnolias Notizen abzugrenzen, die immer wieder eingestreut sind.
Am Anfang des Buches gibt es außerdem eine kleine Übersicht über verschiedene Stufen des Spukes.

Die Einzelnen Kapitel sind den Orten, bzw den Räumen des Anwesens zugeordnet in denen die Haupthandlung gerade spielt.
So bewegt man sich anhand der Handlung durch das Haus und deckt nach und nach die Geschichte auf, die hinter allem Steckt.
Außerdem befinden sich immer wieder Ausschnitte aus ihrem Logbuch zwischen den einzelnen Abschnitten.

Magnolia ist als Charakter eine mutige und selbstbewusste Frau, die sich durch ihre unüblichen Arbeitsmethoden von ihren Kollegen abhebt. Im Laufe der Geschichte erfährt man immer mehr über sie, ihren Werdegang und warum sie sich Häsuerflüsterin nennt.
Immer wieder stößt sie an ihre Grenzen und muss ihren eigenen Ängsten in Gesicht sehen.

Der Schreibstil ist gut lesbar und auch sprachlich verständlich. Das Steampunk-Setting mit seinen Dampfmaschinen, Luftschiffen und Aufziehfiguren passt hervorragend zur Geschichte und die Beschreibungen der Autorin sind bildlich und gut vorstellbar.

Ich hatte wenig Erwartungen in das Buch, da ich eher selten in diesem Genre unterwegs bin und mich einfach überraschen lassen wollte.
Das Buch hat mich in allen Punkten absolut überzeigt und war eindeutig mein Jahreshighlight.
Ich konnte es kaum weglegen und war beim Lesen richtig in der Geschichte drin. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mich selbst den Geistern von Shaw Manor stellen. :)