Rezension

Ein aktuelles Thema. Informativ, aber nicht langweilig

Ich blogg dich weg!
von Agnes Hammer

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Julie ist schön, beliebt und kann wundervoll singen. Zusammen mit ihrer Band will sie beim Schulfest auftreten. Doch wie aus dem Nichts erhält Julie gemeine E-Mails, Beschimpfungen, Drohungen.
Dann taucht im Internet ein gefaktes Facebook-Profil auf, das Julie als arrogante Zicke darstellt. Im Nu lästern Klassenkameraden und wildfremde User online über sie ab. Julie verzweifelt daran. Wer tut ihr das an? Die Situation eskaliert, als sie auch noch die Band verlassen soll und die Drohungen in Gewalt umschlagen.

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht gestaltet. Der Titel wird in Großbuchstaben dargestellt. Der Hintergrund ist ein schmutziges Gelb.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich. Das Buch wird von jeder Person in der ICH-Form ausgearbeitet.

Meine Meinung:
In Zeiten des Internets ist "Cyber-Mobbing" ein großer Begriff geworden, der doch noch etlichen unbekannt ist.
Über 1.000.000  Einträge findet man über die große Suchmachine im Netz.
Jugendliche nehmen sich oft zuviel der fremden Meinungen an, versuchen sich zu verändern, gehen unter dem Druck kaputt.
Wo wir Erwachsene mit diesen hinterhältigen Spielchen vielleicht gut umgehen können, sie vielleicht sogar belächeln, leiden die Kinder und Jugendlichen unter diesem gesellschaftlichen Verhalten.
Gibt man "Selbstmord nach Cyber-mobbing" in die Suchmaschine ein, findet man fast 59.000 Einträge dazu. Was die einen als harmloses sticheln, oder ärgern sehen bedeutet den Tod für andere.
Es gibt immer rein unschuldige "Opfer". Personen, die gemobbt werden, weil andere neidisch sind, oder weil sie anders aussehen, weil sie nicht aus den gleichen familiären Verhältnissen stammen wie andere, oder weil man gerade "Spaß" daran hat.

Julie aus dem Buch ist in diesem Fall auch das "Opfer", wobei ich sagen muss das sie die Menschen um sich rum schon provoziert. Sie schnappt sich den Freund einer Person, die sie nicht mag. Sie bezeichnet zwei Nachbarjungs als "der Fluch". Sie sortiert Menschen in "Schubladen". Natürlich hat sie das ganze Buch über Feinde. Auch wenn sie nicht ganz unverschuldet in diese Situation gerutscht ist, wünscht man es ihr nicht. Vor allem, als es dann zu einer Schlägerei kommt. Ihren Vater, der gerade selbst Probleme hat, möchte sie damit nicht belasten.

Für mich konnte ich aus dem Buch etwas mitnehmen. Ich weiss, dass ich unserer Tochter vermitteln werde, das egal wie sehr wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, oder wieviel eigene Probleme wir haben - sie immer zu uns kommen kann und wir ein offenes Ohr für sie haben werden. Ebenfalls werde ich sie über die allgemeinen Gefahren des Internets hinweisen und ihr erklären, dass sich gerade im Internet Menschen hinter Nicknamen verstecken.

Fazit:
Ein interessantes Buch mit einem aktuellen Thema. Informativ, aber nicht langweilig!