Rezension

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ein ausgeklügelter Kinder- und Jugendkrimi mit liebevollen Charakteren

Mysterium. Der schwarze Drache - Julian Sedgwick

Mysterium. Der schwarze Drache
von Julian Sedgwick

Bewertet mit 4 Sternen

Mysterium - Der schwarze Drache von Julian Sedgwick

Ich freue mich immer sehr, wenn ein neuer Verlag mich anschreibt und fragt, ob ich Interesse an einem neuen Buch hätte. So entdeckt man immer wieder neue Autoren, die man sonst vielleicht übersehen hätte. Genauso kam ich an das Buch „Mysterium – Der schwarze Drache“ von Julian Sedgwick, welches im Aladin Verlag erschienen ist. Ich möchte mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. So konnte ich mit Danny nach Hongkong reisen und den Geheimnissen aus seiner Vergangenheit auf die Schliche kommen.

Danny Woo hat mit seinen 12 Jahren schon einige Katastrophen erlebt. Früher bestand seine Welt aus dem Zirkus „Mysterium“ bei den seine Eltern angestellt waren und als Artisten ihr Geld verdienten. Seine Mutter war eine Hochseilakrobatin und sein Vater war der beste Entfesselungskünstler auf der Welt. Doch die schönen Zeiten nahmen ein jähes Ende, als Dannys Eltern bei einem Feuer ums Leben kamen. Schon damals kamen Danny die Umstände sehr mysteriös vor. Denn ein paar Tage vorher scheiterte Danny Vater an seiner berühmten Entfesselungsnummer und wäre beinahe ertrunken. Aber keine wollte ihm zu dem damaligen Zeitpunkt glauben, da alle dachten, er würde unter Schock stehen. Seit diesem Unglück plagen Danny Albträume und niemanden kann er sich anvertrauen, da Danny auf dem Internat, auf das er geht, keine Freunde hat. Er wird von allen nur belächelt, da die Schüler ihn und seine Zaubertricks für merkwürdig halten. Als er nach einem gelungenen Kartentrick zu seiner nächsten gehe will, wird er von einer Explosion erfasst, bei der ihm zum Glück nichts weiter passiert außer ein paar Schrammen. Die Schule stellt bis auf weiteres den Unterricht ein und so wird Danny von seiner Tante, die sein offizieller Vormund ist, abgeholt. Beide beschließen, dass es keinen besseren Zeitpunkt für eine Reise nach Hongkong gibt. Seine Tante, die als Journalistin arbeitet, recherchiert vor Ort über eine chinesische Untergrundorganisation, die ihre Finger in vielen kriminellen Aktivitäten mit ihm Spiel hat. Doch diese Recherche ist nicht ungefährlich. Dannys Tante wird verschleppt und er kann nur einem alten Freund aus Zirkustagen vertrauen. Werden sie gemeinsam Dannys Tante lebend finden? Oder müssen sie die Suche teuer bezahlen?

Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, welches in Hongkong spielte und war daher sehr neugierig auf das Buch. Aufgrund der Altersempfehlung dachte ich an ein nettes Kinderbuch, wurde aber sogleich eines besseren belehrt. Dieses Buch ist definitiv auch etwas für ältere Leser. Der Beginn der Handlung ist ziemlich einfach und nicht wirklich neu. Doch das ändert sich nach der Explosion, die im Internat für Chaos sorgt. Die Handlung wird undurchschaubar, sodass man nicht sofort das Ende des Buches erraten kann. Mit geschickten Täuschungsmanövern führt und Julian Sedgwick in die Irre, was das Lesen umso interessanter macht. Leider verlor das Buch in einigen Kapiteln an Spannung, was jedoch nicht so dramatisch war, da die Charaktere das mit ihrem Humor kompensierten. Danny ist eine eher ruhiger und schüchterner Junge, was man ihm in seiner Lage jedoch nicht verdenken kann. Seine Welt ist die Magie und der Zirkus, obwohl er dadurch zum Außenseiter wird. Er liest am liebsten in dem Buch, welches sein Vater ihm hinterlassen hat. Er ist sehr wissbegierig und zielstrebig. Danny ist ein sehr netter 12 jähriger Junge, der keine Gefahren scheut und immer mit ausgeklügelten Ideen aufwarten kann. Er bringt sich und andere nicht unnötig in Gefahr aber geht auch ab und an ein Risiko ein. Manchmal habe ich ganz vergessen, dass Danny nur 12 Jahre alt ist, da er immer sehr erwachsen auf mich gewirkt hat. Aufgrund des jahrelangen Trainings mit seinem Vater, weiß er, wie er Menschen einzuschätzen hat und besitzt eine unglaubliche Menschenkenntnis. Er glaubt an seine Fähigkeiten und das alles hat ihn für mich zu einem unverzichtbaren Charakter gemacht. Seine Tante Laura ist hingegen ein Freigeist, die für ihre Karriere bis ans Ende der Welt reisen und jeder Gefahr ins Gesicht sehen würde. Sie ist ein liebevoller Vormund, nur sieht sie Danny immer noch als kleines Kind an, dass sie beschützen muss. Sie verschließt manchmal die Augen, vor Dannys unglaublichen Gaben. Jedoch ändert sich das im Laufe der Geschichte.
Der Schreibstil von Julian Sedgwick ist leicht, flüssig und doch anspruchsvoll. Er beschreibt die Vorgänge und Orte in seinem Buch sehr anschaulich und erleichtert dem Leser das Schmökern. Das Cover von „Mysterium – Der schwarze Drache“ passt zur Zielgruppe. Ich denke, dass es eher Jungs ansprechen wird, jedoch finde ich es persönlich sehr gut gelungen. Aufgrund der Skyline von Hongkong und die „gesprengten“ Fesseln stellt das Cover einen Bezug zum Inhalt her.
„Mysterium – Der schwarze Drache“ von Julian Sedgwick ist ein sehr ausgeklügelter Kinder- bzw. Jugendkrimi, der hoffentlich von vielen jungen und auch älteren Lesern entdeckt wird. Ich freue mich schon auf den zweiten Band „Mysterium – Der Palast der Erinnerung“, da ich dann die Reise mit Danny fortsetzen kann.