Rezension

Ein beeindruckendes Werk

Schatten der Welt - Andreas Izquierdo

Schatten der Welt
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Buch Schatten der Welt lernt der Leser drei Freunde kennen. Den Schneiderssohn Carl, die aufmüpfige Lehrertochter Theresa und den starken Artur. Die drei sind grundverschieden und das liegt unter anderem an ihren Elternhäusern. Trotzdem kommen sie zusammen und erleben gemeinsame Abenteuer. Ihr großes Ziel ist, aus der Armut ihrer Umgebung auszubrechen. Sie wollen nicht mehr als Unterschicht leben und vor Grafen und hohen „Tieren“ kuschen. Mit Raffinesse und Fleiß gelingt ihnen ein Coup nach dem anderen. Bis, ja bis der Krieg ausbricht und ihre Wege sich gezwungenermaßen trennen. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen steht aber ganz groß in allen Herzen geschrieben. 

Schatten der Welt ist abwechslungsreich und in bildhafter Sprache geschrieben. Mein Kopfkino funktionierte hervorragend. Besonders authentisch fand ich die Beschreibung der Szenen im Krieg. Nicht von Heldenmut oder taumelndem Glück war zu sehen, sondern junge Männer, die von Generälen und anderen Vorgesetzten verheizt wurden. Auch der Unterschied zwischen dem russischen Reich und Preußen fand ich bestens erläutert. Das Buch berichtet von Ungerechtigkeiten, die nur zustande kamen, weil Menschen in verschiedenen Familien geboren wurden. Niemand tat etwas dazu und es war Glück, wenn jemand als Adelsspross aufwuchs. 

Hunger und Not gab nicht nur vor und während des Krieges. Das ging auch danach noch weiter und die Spanische Grippe tat ihr übriges, dass noch mehr Menschen starben. Einen Stern ziehe ich ab, weil mir persönlich das Ende zu offen bleibt. Ich hätte gerne mehr erfahren. Trotzdem gebe ich eine ausdrückliche Leseempfehlung, zumal hier ein Teil der Geschichte Preußens sehr gut recherchiert wurde.