Rezension

Ein Buch auf das ich mich sehr gefreut habe, dass mich jedoch leider nicht vollständig überzeugen konnte!

Das Libby Garrett Projekt -

Das Libby Garrett Projekt
von Kelly Oram

Bewertet mit 3 Sternen

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"Ich wusste, wie es sich anfühlte zu glauben, dass man es nicht wert war, geliebt zu werden. Ich verstand nur zu gut, was man sich alles gefallen ließ, weil man sich nach Zuneigung sehnte."

 

Inhalt: 

Libby Garrett ist verrückt nach Owen Jackson. Doch der beliebte Basketballspieler hat weder Lust auf eine feste Beziehung, noch will er zugeben, dass sie daten. Libbys beste Freundin Avery und der Rest des Wissenschaftsclubs sind sich einig: Ohne Owen ist Libby besser dran! 
Mit Hilfe eines 12-Schritte-Programms soll sie lernen, sich endlich selbst zu lieben. Unterstützung bekommen sie von Barista Adam, der sie nicht nur mit Unmengen von Kaffee versorgt. Adam ist auch schon eine ganze Weile in Libby verliebt. Doch ist er der Richtige, um ihr beim Liebeskummer zu helfen?

 

Meinung: 

 

Das Cover des Buches ist wieder einmal ein absoluter Traum in meinem Regal. Ich liebe  den weißen Hintergrund in Kombination mit den roten Highlights sowie der schönen geschwungenen Schrift. Hinzukommt das O im Mittelpunkt des Covers, welches natürlich für Owen stehen könnte, der in der Handlung eine wichtige Rolle spielt. 
In meinen Augen gleicht sich der Band ideal an den ersten an und hat mein Interesse als Leser auf jeden Fall auch sofort geweckt. 
Zunächst an den Anfang und damit zum lockeren, humorvollen und richtig gut geschrieben Schreibstil der Autorin. Ich habe einfach jedes Mal das Gefühl mich direkt fallen lassen und in die Handlung abtauchen zu können. 
Das Buch wird dabei abwechselnd aus Adams sowie Libbys Perspektive erzählt, was ich bei dieser Geschichte besonders interessant fand. Denn manchmal konnte ich nur schwer nachvollziehen, warum Libby so handelte. Da war es schön, durch ihre Perspektive auf das Geschehene zu blicken. 
Von Anfang an wurde sofort klar, dass Libbys Beziehung zu Owen wirklich mehr als toxisch ist. Doch auch wenn sie diese Aussage erst später selbst einsieht und sich demnach entwickelt, fühlte es sich manchmal so an, als würde sie unheimlich egoistisch handeln. 
Grundsätzlich ist Libby ein offener, humorvoller Charakter, mit dem Herzen am richtigen Fleck, aber irgendwie wurde ich nie ganz warm mit ihr. Immer wieder bezieht sie sich auf ihren Körper und dass sie ja total “dick” ist. 
In meinen Augen wird in diesem Buch einfach ein falsches Bild von Selbstliebe und dem Umgang mit seinem eigenen Gewicht vermittelt, besonders in diesem Alter. Libby gab mir als Leser häufig das Gefühl, dass sie selbst nicht so hübsch wäre, wie andere "schlanke" Menschen. Dadurch machte sie sich natürlich selbst auch immer total herunter und "verkaufte" sich meist unter Wert. Obwohl ich sagen würde, dass sie auf jeden Fall eine gute Portion Selbstbewusstsein hatte, kamen in diesen Momenten auch ihre Ängst zum Vorschein, was ich jedoch nachvollziehen konnte. 
Adam hingegen oder der Kaffeemann, wie Libby ihn nannte war andererseits ein offener und vor allem fürsorglicher Protagonist. Für seine Schwester würde er alles tun und musste dabei in seinem Leben bisher auch viel einstecken. 
Trotzdem gibt er Libby eine Chance, auch wenn er schon lange mehr von ihr will. Adam war herzlich und es fühlte sich fast so an, als würde er das Herz des Buches sein. Er war ehrlich, aufrichtig und hilfsbereit zugleich. 
Dass er das Programm zusammen mit Libby durchführt war wirklich unheimlich nett von ihm, denn eigentlich hätte er es natürlich nicht tun müssen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde klar, wie sehr sich Libby eigentlich verändert hatte. 
Plötzlich färbte sie sich die Haare anders für Owen, kleidete sich in einem Stil, der ihr eigentlich gar nicht gefiel und zerstörte damit natürlich auch die Freundschaft zu ihren  echten Freunden. 
Diese sprechen einmal die Wahrheit aus, was Libby natürlich stark ärgert und erschüttert. Alle wollten nur das beste für sie, doch sie stieß vor allem alle von sich weg. Umso schöner war es dann zu sehen, dass sie sich entwickelte und merkte, dass sie sich von Owen befreien musste. 
Dieser war mehr als unsympathisch. Ich war mir sicher, dass er eine ganze Menge an anderen Frauen in der Hinterhand hatte und Libby deshalb immer wieder auf Abstand hielt. Besonders dass er sie aber immer Wildkatze genannt hat, fand ich irgendwie ein wenig komisch. Auch wenn das natürlich nur persönliche Präferenz ist. 
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Handlung rund um den Sport und all die Probleme, welche die Charaktere hatten, wirklich interessant fand. Jedoch ist die Umsetzung meiner Meinung nach einfach nicht vollständig gelungen.  
Der Wissenschaftsclub und das 12-Schritte-Programm waren unterstützend und haben die Handlung noch einmal etwas aufgewertet. Ich mochte wie sich dieses Thema durch die Seiten gezogen hat und demnach auch immer wieder aufgegriffen wurde. 
Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte einfach nicht total überzeugen konnte. Trotzdem bin ich natürlich sehr gespannt auf weiteren Lesestoff der Autorin.