Rezension

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Ein Buch das zeigt das ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann. Richtig toll geschrieben

Die kleine Bäckerei am Strandweg - Jenny Colgan

Die kleine Bäckerei am Strandweg
von Jenny Colgan

Die kleine Bäckerei am Strandweg

Inhaltsangabe / Klappentext:

Es klingt fast zu gut um wahr zu sein - Polly wird ihr Hobby zum Beruf machen, und das in Cornwall, auf einer romantischen Insel mit Männerüberschuss. Genau die richtige Kur für ein leeres Konto und ein gebrochenes Herz. Aber die alte Bäckerei ist eine windschiefe Bruchbude, am Meer kann es sehr kühl sein, und der Empfang, den manche Insulaner ihr bereiten, ist noch viel kälter. Gut, dass Polly Neil hat, einen kleinen Papageientaucher mit gebrochenem Flügel. Doch bald kauft der halbe Ort heimlich ihr wunderbares selbstgebackenes Brot, und als sie Neil fliegen lassen soll, ist sie schon fast heimisch geworden. Nur das mit der Liebe gestaltet sich komplizierter als gedacht .

Meine Meinung:

Ich bin bei Lovelybooks auf das Buch gestoßen und hatte dann das Glück es im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen. Von der Autorin hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nie etwas gehört, aber das zauberhafte Cover und die Inhaltsangabe haben mir so gut gefallen das ich spontan meine Bewerbung abgeschickt habe. Ich habe es nicht bereut, der Schreibstil war leicht und flüssig, die Geschichte selbst so fesselnd das ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Ich mochte Polly von der ersten Minute an, konnte mich in sie reinversetzen und mit ihr fühlen. Polly und Chris erfüllen sich einen Traum, sie gründen ihre eigene Grafikdesign-Firma. Alles läuft gut an, die beiden sind glücklich, schmieden Pläne. Im Laufe der Jahre wendet sich das Blatt drastisch und Polly steht vor einem Scherbenhaufen: Die Firma weg, kein Geld mehr da, ohne Arbeit, ohne Wohnung und auch die Beziehung hat die schlechten Tage nicht überstanden. Ihre Wege trennen sich und Polly muss ihr Leben neu überdenken. Sie möchte nicht von ihren Freunden abhängig sein und wieder auf eigenen Füssen stehen. Alles nicht so einfach wenn man kein Geld hat und die einzige Wohnung die sie sich leisten kann ist über einer alten, maroden Bäckerei - eine Wohnung in die keiner freiwillig ziehen würde, aber sie hat auch Charme und das erkennt Polly bald. Weit weg von Freunden und Familie, auf einer einsamen kleinen Insel schlägt sie ihre Zelte auf und geht ihren Weg.

Ich mag Polly, sie ist traurig und schämt sich das ihr größter Traum nicht in Erfüllung gegangen ist, das alles was sie sich für die Zukunft so toll ausgemalt hat zerbrochen ist aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie fängt an einem einsamen Ort alleine nochmals an, schafft sich ein neues gemütliches Heim. Trost in den ersten schweren Tagen findet sie bei einem kleinen, verletzten Papageientaucher - er hilft ihr die Einsamkeit zu überbrücken. Aber durch ihr herzliches Wesen findet sie unter den Fischern auch schnell neue Freunde. Die ruhige Insel gefällt ihr immer besser, einzig und allein mit dem Brot aus der Bäckerei kann sie sich nicht anfreunden. Es schmeckt einfach nur grausig und da backt sie dann doch lieber ihr eigenes. Gesagt getan, eines Tages bringt sie ihren neuen Freunden eine Kostprobe davon mit und so beginnt ein Handel  mit Brot - unter der Hand versteht sich, denn leider ist ihre Vermieterin auch die Bäckerin vor Ort und die findet es nicht gerade toll das Polly ihr ins Handwerk pfuscht. Aber die Zeiten ändern sich und irgendwann kann Polly ihrer Leidenschaft offiziell nachgehen.

Viele Kleinigkeiten bereichern das Buch. Ich konnte mir die kleine Insel richtig gut vorstellen, hatte ein Bild vor Augen, roch das Meer, den frisch gefangenen Fisch, den Duft des Brotes und hörte die Bienen summen. Eine Geschichte die bewegt, bei denen man sich gut in die Charaktere reinversetzen kann und die auch zeigt das ein Ende auch ein neuer Anfang sein kann.

Ich habe Raum und Zeit vergessen, war total verliebt in den kleinen Papageientaucher und je mehr Zeit ich mit den einzelnen Charakteren verbrachte umso mehr wuchsen auch sie mir ans Herz. Die Mischung der Charaktere war genial, unterschiedlicher hätten sie nicht sein können - jeder hat seine eigene Geschichte und auch die, die man anfangs gar nicht mochte wuchsen einem im Laufe der Zeit ans Herz. Aber es gab auch immer wieder Zeiten wo es nicht so gut lief, Wendungen die man nicht erwartet hätte und natürlich findet Polly auf der Insel letztendlich auch ihr Glück. Nur wem wird sie ihr Herz schenken - dem Fischer Tarnie oder aber dem geheimnisvollen Imker Huckle?????

Mein Fazit:

"Die kleine Bäckerei am Strandweg" hat meine Erwartungen erfüllt. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und es wirkt nachhaltig an. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne. Mit Sicherheit werde ich noch das ein oder andere Buch der Autorin lesen.