Rezension

Ein fesselnder Reihenauftakt

Federn über London 1 -

Federn über London 1
von Sabine Schulter

Inhalt:

Als Clear nackt in einer fremden Badewanne erwacht, weiß sie selbst nicht mehr, wie ihr geschieht. Kurz darauf stellt das junge Mädchen fest, dass an ihrem Rücken zwei schwarze Flügel gewachsen sind. Sie befindet sich, wie sie später erfahren wird, in der National Gallery in London, dem Hauptsitz der Engel.

Inmitten der großen Informationsflut wird Clear auch noch mitgeteilt, dass sie zu einem von fünf Todesengeln gehören würde. Diese Art von Engeln sammeln die Seelen Verstorbener ein, weil ihr früheres Leben nach Sühne verlangt. Denn die Todesengel sind – anders als Schutzengel - selbstverschuldet umgekommen und haben dabei auch noch eine weitere Person mit ins Verderben gestürzt.

Clear hat einiges zu verarbeiten, wie man sich vorstellen kann. Doch allzu viel Zeit über die Dinge nachzudenken, bleibt ihr nicht. Dunkle Wolken stehen am Horizont. Das dunkle Nichts und die Phais – Dämonen der Unterwelt – werden aktiver. Die Engel sind alarmiert.

 

Meinung:

„Federn über London – Erwachen“ war mein erstes Buch von Sabine Schulter. Schon im Vorfeld wurde mir gesagt, dass die Bücher der Autorin mit Figuren, die einem ans Herz wachsen, bevölkert sind, weil diese so einfühlsam beschrieben werden. Stimmt!

So trifft Clear in diesem Buch unter anderem auf Black, Ease und Wet. Während Black mit einem zynischen Humor aufwartet und stets zu einem kleinen Streich bereit ist, wirkt Ease in jeder Situation ruhig und besonnen. Wet hingegen hat ein unglaublich großes Herz.

Das Buch lebt neben den liebenswerten Charakteren aber auch von einer durchdachten Fantasywelt. Neben Todesengeln gibt es hier auch Schutzengel, gefallene und gebrochene Engel. Jeder Engel kann auf die Macht der Vellas (gefallene Sterne) zurückgreifen. Das geschieht, indem der Engel eine Geste mit den Händen formt und dann die Magie des Sterns freisetzt. Die Vellas selbst leben in der Kathedrale. Bei diesen handelt es sich um leuchtende kleine Wesen. Besonders Zerus, den kleinen frechen Drachen, habe ich im Laufe der Geschichte ins Herz geschlossen.

Dämonen und das dunkle Nichts sind als Antagonisten angelegt. Zwar bedient sich die Autorin auch im Ersatzteillager der Klischee, weiß aber auch Neues beizusteuern.

 

Fazit:

Mit „Federn über London – Erwachen“ ist Sabine Schulter ein spannender Reihenauftakt gelungen. Bei der Entwicklung ihrer Fantasy-Welt hat sie dem Genre neue und spannende Ansatzpunkte und Inspirationen gegeben.

Sabine Schulter hat ein Händchen für interessante Figuren, die mit Ecken und Kanten daherkommen und dem Leser schnell ans Herz wachsen.

Jede Seite dieses Buches macht einfach nur Freude. Es gibt unglaublich viel zu erleben und zu erkunden. Keine Chance wird ausgelassen, dem Plot Spannung zu verleihen.

„Federn über London – Erwachen“ war mein erstes und auf keinen Fall letztes Buch der Autorin. Ich empfehle diese Geschichte Lesern, die eine Antwort auf die Frage suchen, warum genaues Lesen Spaß macht.