Rezension

Ein furchtbar anstrengendes Buch

Milchmann - Anna Burns

Milchmann
von Anna Burns

Bewertet mit 1 Sternen

Titel, Cover und Plot haben mich angesprochen. Nach einer Leseprobe war ich sehr skeptisch, aber da sich die Gelegenheit zum Ausleihen gab, habe ich mir das Buch doch „gegönnt“– hätte ich es mal gelassen. Selten habe ich mich so bei einem Buch gelangweilt und gleichermaßen geärgert.
Ein furchtbar anstrengendes Buch mit einem Schreibstil, der mich irgendwann nur noch genervt hat, sodass ich irgendwann komplett die Lust an dem Buch verlor. Lesen soll zu einem gewissen Grad ja auch Spaß machen. Dieses hier hat mich quasi von Seite eins ab nicht überzeugt, aber ich war zuversichtlich, dass es noch werden würde, denn der Nord-Irland-Konflikt und die Sicht einer jungen Frau, sowie deren Entwicklung unter diesen besonderen politischen und religiösen Umständen ist an sich sicher interessant darzustellen.
Ich fand den Schreibstil einfach furchtbar und diese ständigen Abschweifungen waren nervig und die namenlose Protagonistin (herkömmliche Namen sucht man vergebens…), die lesend durch die Gegend wandert und alles andere als schlagfertig ist, hat mich genervt. Es gibt nur sieben ellenlange Kapitel, kaum Absätze und jeder Gedanke wird in schier unendlichen Schachtelsätzen von 100 Seiten betrachtet, gedreht, gewendet, auf den Kopf gestellt und zerpflückt. Insgesamt konnte ich mit dem teils verwirrenden und monotonen Buch nichts anfangen und ich kann es daher nicht empfehlen. In jedem Fall sollte sich jeder potentielle Leser zunächst eine Leseprobe anschauen, denn ich denke schon, dass das Buch mit seinem außergewöhnlichen Stil bei dem einen oder anderen sehr gut ankommt, aber bei mir eben nicht.
Der Abbruch nach durchgequälten 100 Seiten, gespickt mit zahllosen Nebensächlichkeiten, war für mich unausweichlich, weil ich keine Lust mehr hatte meine Lesezeit mit diesem preisgekrönten und bestimmt auch innovativen Buch zu verschwenden.