Rezension

Ein gutes Buch mit sehr schwachem Ende

Engelssohn
von Ylvi Walker

Bewertet mit 3 Sternen

Nach schweren Schicksalsschlägen lebt Sora in einer Wohnung, die einem Rattenloch gleicht. Sie kommt mit dem Hungerlohn für ihren Job in einer Pizzeria kaum über die Runden. Ihr Leben ändert sich, als sie eines Abends auf Rafael trifft, einen Wächter des Lichts, der sie fälschlicherweise für einen Succubus hält. Nur mit viel Glück entkommt sie seinem Angriff. Trotz ihres unangenehmen Zusammentreffens fühlen sich Rafael und Sora auf magische Weise zueinander hingezogen. Der Halbengel Rafael findet heraus, dass in Sora mehr Geheimnisse schlummern als gut für sie beide ist. Und plötzlich finden sie sich auf der Flucht vor unbarmherzigen Mächten, die nur eines im Sinn haben: Soras Tod.

Das Cover finde ich persönlich nicht so gelungen, da es zum eine nicht auf die Beschreibung von Sora und Rafael passt (und ich gehe mal davon aus, dass es die beiden darstellen soll) und zum anderen gefällt es mir farblich auch nicht.

Inhaltlich gefällt mir das Buch aber ganz gut - die Grundidee mit der Prophezeiung und zwei Auserwählten ist zwar nicht ganz neu, aber dafür kreativ umgesetzt, auch die verschiedenen übersinnlichen Wesen und die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Arten finde ich gut ausgearbeitet. Die Geschichte ist auch sehr spannend geschrieben und das Buch liest sich gut weg.

Auch die verschieden Figuren sind alle gut ausgearbeitet und es macht Spaß Sora und Rafael das Buch über zu begleiten.Bei den „Nebenfiguren“ wie z.B. Sur merkt man, dass sie ebenfalls mit viel Mühe ausgearbeitet wurden und nicht nur so hingepappt sind, weil sie halt gebraucht werden, um die Story voranzutreiben.

Jedoch habe ich bei Engelssohn auch Kritikpunkte:

In dem Buch tauchen so viele Namen auf, dass es teilweise etwas schwierig war, die einzelnen Figuren alle auseinander zu halten, so dass ich mich zwischen durch gefragt habe: „Wer ist das jetzt eigentlich?“ was meine Lesefluss schon etwas gestört hat und mich außerdem verwirrte.

Das Ende fand ich sehr schwach, es hat das Buch in meine Augen insgesamt schon ziemlich runter gezogen. Denn zum Ende hin haben sich die Handlungen überstürzt, es ist alles einfach zu schnell gegangen und war zu kompliziert beschrieben und dann endet das Buch auch noch mit einem Cliffhanger, was ich prinzipiell nicht schlimm finde, wenn er denn gut gemacht ist - hier war er das leider nicht…in meinen Augen wirkt er irgendwie aufgezwungen, um den Leser dazu zu bringen sich den nächsten Band auch zu kaufen.

Insgesamt ein relativ gutes Buch, wenn auch mit sehr schwachem Ende - von mir bekommt das Buch 3 Sterne, das ist aus meiner Sicht keine schlechte Bewertung, sondern gute Mitte.