Rezension

Ein Hoch auf die Freundschaft!

Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte - Kirsten Boie

Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
von Kirsten Boie

Im Wald ist ein Feuer ausgebrochen und der kleine Fuchs „Blau-Auge“ hat in all der Aufregung seine Familie aus den Augen verloren. Nun sitzt er unter einem Heckenrosenbusch und weiß nicht, wohin er soll. Er ist einsam und verzweifelt. Familie Reh entdeckt ihn und nimmt Blau-Auge erst einmal mit zu sich nach Hause. Der kleine Fuchs schließt schnell Freundschaft mit den Rehkindern, aber er vermisst seine eigene Familie natürlich ganz schrecklich. So beginnt dann auch die Suche nach seiner Mama, seinem Papa und seinen Geschwistern. Die Freunde des kleinen Fuchses helfen ihm und auch von anderen Tieren wird er kräftig unterstützt. Manche sind ihm aber auch nicht so wohlgesonnen, denn ein Fuchs ist ein Fuchs und bleibt auch ein Fuchs, oder? Nun ja, ein Freund ist aber auch ein Freund und bleibt doch auch ein Freund, oder? 

Ob Blau-Auge seine Familie wiederfinden wird?

 

Mit ihrem Buch „Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte“ ist Kirsten Boie ein einfühlsames und so lesenswertes Abenteuer gelungen, das 2019 im Oetinger Verlag  erschienen ist, in der gebundenen Ausgabe 192 Seiten umfasst und in 40 Kapitel aufgeteilt ist. 

Die einzelnen Kapitel eignen sich von der Länge her ganz wunderbar zum Vorlesen und da bleibt es sicher nicht nur bei einem Kapitel. Zum Selberlesen denken wir an Kinder mit 8-9 Jahren, da die Schrift doch etwas kleiner ist.

Die Geschichte ist in einer kindgerechten, alltäglichen und flüssigen Sprache geschrieben. Ein Element, das eine direkte Nähe zum Leser erzeugt und bei uns die Seiten nur so durchrasseln ließ.

Passend zur Geschichte sind viele wunderschöne und liebevolle Zeichnungen von der Illustratorin Barbara Scholz zu finden, welche das Abenteuer wunderbar unterstreichen und zum genauen Beobachten und Besprechen anregen. Die Zeichnungen sind mal klein, mal umfassen sie aber auch eine ganze Doppelseite und sie bereichern dieses Buch sehr.

 

Die Geschichte um den kleinen Fuchs weist viele lustige, aber auch traurige Momente auf, die in der Geschichte aber ganz wunderbar gelöst werden. So muss beispielsweise der kleine Fuchs Familie Reh zwar verlassen, aber er findet einen neuen Unterschlupf bei Familie Dachs und darf letztendlich auch wieder zurückkehren. 

Besonders toll und drollig wird unserer Meinung nach die Welt der Menschen aus der Sicht der Tiere dargestellt. Das haben wir so bisher noch nicht erlebt und es hat uns richtig gut gefallen. Und es gibt noch ganz viele weitere Besonderheiten in diesem Buch: der Sprachfehler von Frau Amsel, die aufgeregte Sprache von Frau Maus, die direkte Ansprache an den Leser… Mehr wollen wir hier aber nicht verraten…

 

Kirsten Boie beweist mit ihrem Buch wieder einmal gekonnt, dass sie einfach eine großartige Schriftstellerin ist. 

                                            

Fazit: Wir sprechen eine absolute Kaufempfehlung aus, für Familien zum Vorlesen und zum Selberlesen für Jungen und Mädchen ab 8-9 Jahren, die ein spannendes und einfühlsames, lustiges und teilweise auch trauriges Abenteuer erleben wollen. 

Meine beiden Kinder haben dieses Buch „verschlungen“ und mir als Mama hat es auch richtig gut gefallen.