Rezension

Ein interaktiver Roman, der uns zeigen soll, dass nicht alles so erscheint, wie man denkt, oder es bildlich zu sehen meint. Ein Roman der schockiert aber man sich auch Gedanken macht, denn dieses wird man sich schlussendlich mit Sicherheit tun.

Love@Miriam - Christiane Geldmacher

Love@Miriam
von Christiane Geldmacher

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Buch:
Eine zerbrochene Glasscheibe, die verschiedensten Kontaktmöglichkeiten wie Facebook, email oder per Telefon sind aufgeführt und ein großer Bestandteil des Buches. Die gesprungene Scheibe ist wie ich finde total passend zu diesem Roman und im Nachhinein weiß man auch weshalb. Ganz toll, die Personenbeschreibung am Anfang des Buches, was einem sehr hilfreich ist.

Erster Satz:
„Das Jahr rast seinem Ende zu.“

Meine Meinung:
Harry kann die Trennung zu Miriam nicht akzeptieren. Er liebt sich und er würde alles für sie tun, nur um sie wieder zurückzuerobern. Harry tritt in das Sozialnetzwerk Facebook ein und immer mehr verfällt er dem Kontrollzwang. Er schaut was Miriam macht, versucht viele Freunde zu bekommen und immer mehr „Gefällt mir“ Angaben zu erhaschen, als wie Ben. Doch das scheint alles nicht so recht zu klappen. Er verfolgt Ben und auch Miriam und er entwickelt ein immer merkwürdigeres Verhalten.
In seinem Job läuft auch nichts mehr so wie es sein sollte, er kommandiert die Praktikantin herum, streitet sich mit dem Chef und selbst dort spielt das Netzwerk Facebook für ihn eine große Rolle und er kann nicht davon ablassen, er muss immer genau wissen, was die anderen tun oder wo sie sich befinden. Ja Harry ist psychisch total fertig, er wird zu einem Stalker. Doch damit nicht genug …
Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und in Form eines Tagebuches geführt sowie per emailkontakt oder auch Chatgesprächen.
Die Gespräche und auch anderen Merkmale über Facebook sind sehr real. Die meisten kennen sowie nutzen Facebook und damit auch seine Tücken. Diese wurde hier auch sehr gut wiedergegeben.

Dieser Roman ist etwas anders als wie man es erst erwartet. Man erhofft sich hier eine Geschichte, bzw. einer Facebook Unterhaltung mit einem Abschluss. Doch genau dies, wird einem nicht geboten. Es handelt sich um einen interaktiven Roman, wo man sich ein Drittel dazu denken muss. Ein Buch, was Fragen aufwirft, man diskutiert mit Freunden darüber und denkt sich seinen Teil. Es soll den Lesern die Augen öffnen, das nicht alles so erscheint, wie man es sieht oder sich denkt. Man kann den Menschen nur vor den Kopf schauen, aber nicht dahinter. Es klingt sehr beängstigend und ich war oftmals sehr geschockt über einige Situationen, aber auch wenn man dieses Denken in die Realität hervorholt.

Die Ermittlungsarbeit in diesem Roman fand ich etwas fragwürdig, jedoch passt dies alles im Gesamtpaket sehr gut zueinander.
Ein für mich sehr unterhaltsamer Roman für Zwischendurch, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat und mich nun auch einige Dinge anders sehen lässt. Gefällt mir!

Fazit:
Ein interaktiver Roman, der uns zeigen soll, dass nicht alles so erscheint, wie man denkt, oder es bildlich zu sehen meint. Ein Roman der schockiert aber man sich auch Gedanken macht, denn dieses wird man sich schlussendlich mit Sicherheit tun.