Rezension

Ein Lesegenuss

Die Holunderschwestern
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Katharina liebt es, alte Möbel zu restaurieren. Sie betreibt gemeinsam mit ihrer Freundin eine eigene Werkstatt. Ebenfalls kocht sie leidenschaftlich gerne, vor allem die Rezepte ihrer Großmutter Fanny.

Als sie eines Tages unerwarteten Besuch von Alex bekommt, der ihr aus einem Archiv die Tagebücher ebendieser Großmutter Fanny überbringt, ist Katharinas Neugierde geweckt. Sie verfällt sofort dem Sog, den die Erzählungen – beginnend im Jahre 1918 – auslösen. Als Leser begleitet man Urenkelin Katharina, der glücklicherweise die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Fanny in die Hände fallen und begibt sich mit ihr auf die Entdeckungsreise des familiären Geheimnisses. Dabei wird man in die Nachkriegszeit Deutschlands von 1918 katapultiert. Man ist hautnah dabei bei der Ausrufung der Weimarer Republik, der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler bis hin zu den Olympischen Spielen in Deutschland von 1936, als die Tagebuchaufzeichnungen von Fanny plötzlich enden. Auch der Einblick in das (familiäre) Leben des Künstlers Paul Klee und das der Bürgerlichen und Künstler zur Umbruchszeit von 1918/1919 fand ich sehr interessant und spannend in die Geschichte verwoben. Dem Familiengeheimnis auf der Spur, konnte ich das Buch kaum weglegen.
Dieser Roman ist wieder einmal einer, wo man direkt das Gefühl hat, dass man dazugehört, dass die Charaktere alte Bekannte sind und man sich mit ihnen richtig wohl fühlt.

Im Leben der Uroma gab es einige (dunkle) Geheimnisse und es gelingt Katharina nach und nach, sie alle ans Licht zu holen und die Vergangenheit in gewisser Weise abzuschließen.

Für mich war das Lesen dieses Romans ein richtiger Genuss!