Rezension

Ein Meisterwerk!

Ein Riss im Himmel - Jeannie Brewer

Ein Riss im Himmel
von Jeannie Brewer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Als Alex während eines Jobs auf Eric trifft, ist sie sogleich fasziniert von ihm und fühlt sich zu ihm hingezogen. Eric ergeht es ebenso. Für ihre Liebe trennt sich Alex sogar von ihrem Freund. Fortan beginnt eine starke und innige Liebe des Paares, welche durch nichts und niemand getrennt werden kann. Doch dann bekommt Eric eine erschreckende Diagnose, die das gesamte Leben der Beiden auf den Kopf stellt...

Meine Meinung
Ich habe lange überlegt, wie ich zu diesem Roman die passenden Worte finden soll, denn selbst jetzt hallt die Geschichte noch so sehr in mir nach, dass ich immer noch ein bisschen sprachlos und auch traurig bin.
Schon auf der ersten Seite hat mir die Autorin ihre Protagonistin so nahe gebracht, dass ich sogleich in ihre Rolle geschlüpft bin. Dadurch, dass Alex die Ich-Erzählerin dieses Romans ist, fiel mir die Identifizierung mir ihr, mehr als nur leicht. Ich hatte gerade mal die ersten paar Sätze gelesen, als mir auch schon das Wasser das Augen lief...
Jeannie A. Brewers Schreibstil hat für mich etwas märchenhaftes und gleichzeitig magisches. Ich kann es nicht beschreiben, was während des Lesens durch meinen Kopf und vor allen durch mein Herz geströmt ist. Ich habe das Buch nicht nur gelesen, ich habe es wahrhaftig gefühlt! Sie schreibt nicht nur, ich finde, sie zaubert.
Zu Beginn lernen wir Alex kennen - auf der Beerdigung ihres Lebenspartners. Man könnte meinen, dass die Tatsache, so ein wichtiges Ereignis schon auf den ersten Seiten zu lesen, die Spannung und die Gefühle aus diesem Roman nimmt, doch das ist absolut nicht der Fall. Im Gegenteil: Man lernt die Protagonisten kennen. Wie sie sich selbst zum ersten Mal trafen, sich ineinander verliebten und wie diese Liebesgeschichte ihren Lauf nimmt. Bis zum bitteren Ende.

»"Hast du Angst, Eric?"
"Manchmal."
Ich zwinkerte heftig, um nicht zu weinen.
Er fuhr fort: "Ich fürchte mich nicht vor dem Sterben, sondern davor, von dir getrennt zu sein."
Meine Tränen begannen zu fließen. "Dann lassen wir nicht zu, dass das passiert."«

Zitat aus: "Ein Riss im Himmel"

Die gesamte Zeit schwebte die dunkle Wolke über mir. Das Wissen, wie das Buch ausgehen würde und doch habe ich die ganze Zeit gehofft. Ich habe mit Alex und Eric zusammen gelacht und geweint. Habe mit ihnen verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen, sowie ausgeführt. Ich habe ihre Liebe gesehen und gespürt. Die Verzweiflung, die das Paar irgendwann ohne Zweifel nach außen trägt, hat mich mit voller Wucht erwischt. Ich hatte stellenweise das Gefühl, es würde sich irgendjemand auf meinen Brustkorb setzen und mir so die Möglichkeit zum Atmen nehmen.
Die Autorin bringt das Thema AIDS sehr sensibel zur Sprache und findet grundsätzlich immer die richtigen Worte, um diese ernste Thematik hin und wieder auch mal aufzulockern. Man bemerkt praktisch, wie nach dem Regenschauer plötzlich die Sonne erscheint und verliert sich völlig in dem Moment, in dem sich ihre liebevoll charakterisierten Protagonisten befinden. Ich habe mit beiden gleich stark sympathisiert und hatte das Gefühl, dass ich irgendwas tun muss, damit es Eric besser geht, oder sogar irgendwie geheilt wird.
Dadurch, dass ich den Platz von Alex in diesem Roman völlig eingenommen hatte, hat mich das Ende völlig fertig gemacht. Ich wusste zwar genau, was passiert, aber dennoch wollte ich es einfach nicht wahr haben. Ich hatte sogar das Gefühl, als hätte ich einen Freund verloren.

Fazit:
Für mich ist Ein Riss im Himmel zweifellos ein absolutes Meisterwerk, welches man gelesen haben sollte. Es ist voller Emotionen und hat mich mehr als nur einmal zum Weinen gebracht. Die Autorin hat mich mit ihrer wundervollen Art zu Schreiben von ihrem Können absolut überzeugt. Ich wünschte, es würde noch mehr Romane von ihr geben.

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