Rezension

Ein mürrischer alter Protagonist mit viel verstecktem Charme

Ein Mann namens Ove - Fredrik Backman

Ein Mann namens Ove
von Fredrik Backman

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Mann namens Ove, das ist nicht so einer, der erzählt, was andere tun oder im Wohngebiet Auto fährt. Ein Mann namens Ove, das ist einer, der Saab fährt und für den Recht auch Recht bleiben muss.
Jeden Morgen steht Ove auf und dreht eine Runde durch die Wohnsiedlung. Überprüft, ob auch keine fremden Autos auf dem Parkplatz parken, ob die Garage verschlossen ist und keiner irgendeinen Unsinn veranstaltet. Da Ove aber seiner Meinung nach der Einzige ist, der keinen Mumpitz macht, dauert es auch nicht lange, bis der Unfug Einzug hält in der Wohnsiedlung – in Form der schwangeren Pavaneh, zwei Kindern und dem Trottel, der das Schild nicht lesen kann, welches das Autofahren im Wohngebiet verdammt nochmal verbietet. Und die bringen das Leben des ständig unzufrieden wirkenden Ove ganz arg durcheinander!

Über dieses ganz Buch darf man eigentlich nicht zu viel verraten. Man muss es unweigerlich selbst entdecken und den versteckten Charme in der Zugeknöpftheit der mürrischen Hauptfigur zutage fördern.

Immer wieder erfährt man in Rückblenden über Oves früheres Leben, bis die Romanhandlung wieder ins Jetzt schwingt und dabei Menschen in Oves Leben schwemmt, die alles ganz arg falsch machen und unweigerlich Hilfe brauchen, die der alte Zausel ihnen aber gar nicht geben will. Es ist urkomisch, traurig und stellenweise tragisch.

 

Mir wurde das Buch von einer Kollegin empfohlen, nachdem ich davon erzählt habe, dass ich Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“ gelesen habe und es zwischendurch mal ganz amüsant finde über verschrobene alte Männer zu lesen. Meine Kollegin tat gut daran mir einen Mann namens Ove vorzustellen, und ich muss sagen, es war eine ganz wundervolle Begegnung!

Kommentare

Emswashed kommentierte am 17. April 2022 um 09:57

Haha, der liegt hier auch noch auf meinem 22er Stapel und wird also hoffentlich bald gelesen. Danke für die Vorfreude.