Rezension

Ein packender Abenteuerroman mit realem Hintergrund – super spannend und richtig gut!

Doggerland -

Doggerland
von Daniel Bleckmann

Bewertet mit 5 Sternen

Die Ferien sind langweilig – umso aufregender, dass die 12-jährigen Zwillinge Lex und Leya im Wattenmeer rote, an Dolmen erinnernde Felsbrocken entdecken. In den Wasserpfützen drumherum schwimmen leuchtend blaue Tierchen. Neugierig untersuchen sie diese und werden plötzlich hineingezogen. Sie landen 8.000 Jahre vor ihrer Zeit in Doggerland. Dort treffen sie auf Alif und Shaggabug, die beiden Söhne des Häuptlings der Tashi – Steinzeitmenschen. Sie werden von ihnen zunächst als Beute gefangen genommen. Das Abenteuer ihres Lebens beginnt. Sie freunden sich mit den beiden Brüdern an und nehmen Teil am Stammesleben. Doch wissen sie auch, dass der Tsunami, der Doggerland im Meer versinken lässt, bevorsteht. Wie entkommen sie und ihre neuen Freunde dieser Naturgewalt? Und vor allem: wie kommen sie wieder in ihre Zeit zurück?

Diese Geschichte hat mich gepackt! Daniel Bleckmann schreibt extrem fesselnd und spannend und temporeich. Es ist super interessant, ein bisschen was vom Leben der Steinzeitmenschen zu erfahren und nach und nach herauszufinden, wie alles miteinander in Zusammenhang steht. Der Bogen von der Legende der beiden Sternenkinder, die am Anfang des Buches erzählt wird, ist perfekt gespannt über die Geschichte hinweg bis zur „Auflösung“ gegen Ende des Buchs. Ich mag auch die Charaktere sehr! Lex extreme „Cybersprache“ geht mir anfangs schon ziemlich auf den Keks, das relativiert sich aber mit der Zeit. Leya ist ein intelligentes, naturverbundenes Mädchen und diese kleinen, zarten Bande, die sich zwischen ihr und Alif anbahnen, sind einfach süß. Shagga ist mein heimlicher Liebling. Er hat so schreckliches durchgemacht mit dem Verlust seiner beiden Hände und dennoch ist er so ein Springinsfeld und ein wahrer Freund! Es passiert sehr viel zwischen den Buchdeckeln und man kann kaum verschnaufen, schon kommt die nächste actiongeladene Stelle. Erzählt wird immer wechselweise aus Sicht der vier Kinder, was sehr gut gelungen ist und die Unterschiede zwischen den beiden Zeiten nochmals deutlich macht.

Das Ende war genau richtig – ein anderes wäre unglaubhaft gewesen. Viel mehr kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern. Nur so viel: das Ende ist glücklich und traurig gleichermaßen.

Noch ein Wort zum Cover: es ist SO passend – man sieht quasi, wie das Wasser das Land verschlingt, unten die Höhle mit dem Mammut-Skelett und die herabfallenden Holzbehausungen. Wirklich gelungen!

Ein super rasantes, super spannendes, packendes und fesselndes Abenteuer, das ich mit Lex, Leya, Alif und Shaggabug erleben durfte. Doggerland steckt nun auch in mir!

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe könnt ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE ansehen.