Rezension

Ein Roman, völlig anders als ich ihn erwartet hatte.

Gold
von Chris Cleave

Die Olympischen Spiele von London, diverse Fußballwelt- und -europameisterschaften, der Giro d´Italia, die Tour de France….all diese Sportereignisse verfolge ich mit Leidenschaft. Ich gebe zu, ich bin ein Sportfan und deswegen kam ich an diesem Buch nicht vorbei.

 

Die Freundinnen Kate und Zoe, beide spitzen Bahnradfahrerinnen in Vorbereitung auf die olympischen Spiele in London. Beide ganz unterschiedliche Charaktere. Zoe lebt für ihre Karriere, für ihren Sport, lebt in einer luxuriösen Wohnung und steigt, sehr zum Unmut ihres Managements, auch mal mit dem einen oder anderen Fan ins Bett

Kate, verheiratet und Mutter der achtjährigen Sophie, steht nach der Kinderpause wieder kurz davor an alte erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Doch Sophie leidet an Krebs und ihre Mutter lässt nichts unversucht, dass sie wieder gesund wird.

Plötzlich platzt die Nachricht herein, dass beim olympischen Rennen nur noch ein Startplatz vergeben wird und ein erbitterter Kampf der beiden Freundinnen beginnt. In dem es bald um mehr als nur den sportlichen Erfolg geht. Denn es gibt ein Geheimnis zwischen den beiden, welches darauf drängt gelüftet zu werden.

 

Dieses Buch bewegt, nicht zuletzt weil es so ein rasantes Thema zum Aufhänger hat. Starke Charaktere und eine tolle Erzählweise zeichnen dieses Werk aus. Am eindrucksvollsten sind  die Szenen, die aus der Sicht der kleinen Sophie geschrieben sind, dem leukämiekranken Mädchen, das dem sportlichen Erfolg seiner Mutter nicht im Wege stehen möchte.

 

Und am Ende musste der Sportfan in mir keinesfalls enttäuscht feststellen, dass es in diesem Roman weniger über das große Rennen der olympischen Spiele geht als viel mehr um die Geschichten dahinter, die Geschichten, die das Leben schreibt. Das es wichtigeres gibt als Medaillen und große Erfolge.

Ein Roman, völlig anders als ich ihn erwartet hatte und der mich doch positiv überrascht hat