Rezension

Ein toller letzter Fall

Tote tanzen keinen Walzer -

Tote tanzen keinen Walzer
von Lotte Minck

In ihrem neuen Roman – auf den ich mich übrigens riesig gefreut habe – nimmt uns die Autorin Christiane Lind auf eine abenteuerliche Reise, die in den USA beginnt, uns dann nach Deutschland führt und wir dann sogar einen Abstecher nach Schweden machen.

Der Inhalt: Berkeley 1999. Erin steht vor den Scherben ihres Lebens: Ihr Mann hat sie nach zwanzig Jahren Ehe verlassen, und ihr Job in der Buchhandlung ihrer Freundin ist gefährdet. Da findet sie auf dem Speicher ihres Elternhauses unter den Hinterlassenschaften ihres Großvaters ein Flugticket nach Deutschland und eine Liebesbrief aus dem Jahr 1993, unterschrieben von einer Lily. Erin kann es nicht glauben, denn sie hat ihren Großvater als kalten und unnahbaren Menschen kennengelernt. Und ausgerechnet er soll eine heimliche Liebe gehabt haben? Auf der Suche nach dem Familiengeheimnis reist Erin nach Deutschland und begibt sich auf die Spur der mutigen Lily, die in den dreißiger Jahren eine leidenschaftliche Gegnerin der Nazis war.

Wow! Was für eine herausragende Lektüre. Noch jetzt nach Beendigung des Buches habe ich feuchte Augen so berührt und unter Haut ist mir Lily Geschichte gegangen. Durch den tollen Schreibstil der Autorin läuft das Gelesene wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Im Hier und Jetzt lernen wir Erin kennen, eine äußerst liebenswerte Protagonistin, die sich meiner Meinung nach im Moment etwas verloren fühlt. Ihr ganzes wohlvertrautes Leben löst sich plötzlich in Luft auf und sie scheint etwas verloren.  Doch als sie den Brief ihres Großvaters entdeckt, entwickelt sie ungeahnte Kräfte und sie will wissen, wer Lily ist. Wir begleiten sie auf ihrer aufregenden und abenteuerlichen Reise und tauchen dann vollkommen in Lily Geschichte, die in den 30er Jahren spielt, ein. Ich lerne eine junge, starke Frau kennen, die durch unglückliche Umstände in den Wirren dieser schrecklichen Jahre ihre große Liebe verliert. Wir dürfen Lily ein ganzes Stück auf ihrem Lebensweg, der mich übrigens tief berührt hat begleiten. Und dann werden Erins und Lilys Geschichte plötzlich miteinander verwoben. Beim Lesen dieser herausragenden Lektüre wurde ich von zahlreichen Emotionen übermannt. Und hier muss ich einen Satz aus dem Roman zitieren: „Glück in den kleinen Dingen zu finden und sie schätzen, wie sie es verdienen.“

Für mich ist diese unterhaltsame, spannende und berührende Lektüre ein absolutes Lesehighlight.

Total interessant fand ich auch am Ende des Buches das Nachwort zum historischen Hintergrund.

Gerne vergebe ich für dieses herausragende Leservergnügen 5 Sterne.

Kommentare

Ridata kommentierte am 28. Mai 2022 um 19:56

Kann es sein, dass dir da irgendwas durcheinander geraten ist? Die Rezi passt ja überhaupt nicht zum Buch.