Rezension

Ein toller Schreibstil

Unschuld
von Takis Würger

Bewertet mit 5 Sternen

Unschuld – Takis Würger

Mollys Vater soll hingerichtet werden. Seit zehn Jahren sitzt er im Gefängnis für den Mord an einem Jungen aus reichem Hause. Molly macht sich nun auf, sein Leben zu retten. Als Hausmädchen in der Familie des Opfers will sie herausfinden, was damals wirklich geschah.

Dies ist ein Krimi, nur dass die Ermittlerin – Molly, logischerweise auch emotional sehr nah am Geschehen ist. Außerdem handelt es sich bei diesem Roman um eine Sozialstudie der amerikanischen Gesellschaft, die hier nicht allzu gut wegkommt. Denn Würger legt seinen Finger genau in die großen Probleme des Landes. Sowohl der amerikanische Umgang mit Waffenbesitz spielt eine Rolle, als auch der allgegenwärtige Medikamentenmissbrauch. In Kombination mit Würgers eindringlichem Schreibstil ergeben diese Themen eine explosive Mischung.

Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen beteiligten Figuren erzählt. Bereits nach wenigen Kapitel hatte mich ein Sog gepackt und nicht mehr losgelassen. Der Autor schreibt unglaublich nah an seinen Protagonisten. Eine sehr schlichte, direkte Sprache, recht knapp, dennoch sagt er soviel mit wenigen Worten. Es ist schwer zu beschreiben, aussagekräftig und pointiert. Mochte ich sehr.

Ein Roman, den ich innerhalb kürzester Zeit vollkommen gefesselt verschlungen habe. 5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir!