Rezension

Ein trotz kleinerer Kritikpunkte gelungener Trilogieauftakt

Children of Blood and Bone - Tomi Adeyemi

Children of Blood and Bone
von Tomi Adeyemi

Bewertet mit 4 Sternen

In Orïsha lebten einst viele Magier. Auch Zélies Mutter war eine davon, bis zu der Nacht an der die Magie verschwand und ihre Kräfte versiegten. In dieser Blutnacht ließ der machthungrige König alle Magier töten, darunter auch Zélies Mutter. Nun hat das Mädchen die einmalige Chance die Magie zurückzubringen. Ihre Mission verlangt ihr und ihren Begleitern alles ab. Sie muss ihren Feinden, besonders dem Kronprinzen von Orïsha, der mit aller Macht versucht zu verhindern, dass die Magie zurückkehrt, immer einen Schritt voraus sein.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Zélie, der Königstochter Amari und dem Kronprinzen Inan erzählt. So ergibt sich für den Leser ein umfassendes Gesamtbild, da man durch Zélie Einblicke in die Welt der Magier, den Maji, und deren Nachkommen, und durch Amari und Inan in die Sichtweise des Königshauses bekommt. Außerdem sorgen die Perspektivwechsel für eine rasante Geschichte, sowie für den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Spannung.

Zélie ist eine Devîné. Devînés zeichnen sich äußerlich durch dunkle Hautfarbe und weiße Haare aus. Sie verfügten vor der Blutnacht über magische Begabung. Nun handelt es sich bei ihnen um eine Minderheit, die von der Bevölkerung verachtet und unterdrückt wird. Die siebzehnjährige Zélie ist ein starker, kämpferischer Charakter, der häufig etwas unüberlegt und vorschnell handelt. Im Großen und Ganzen war sie mir sympathisch, auch wenn ich ihre Taten und Gedankengänge nicht immer nachvollziehen konnte oder mochte. Amari, die Tochter des Königs, bricht aus ihrem Leben aus. Zunächst erscheint sie als unsicheres, verwöhntes Prinzesschen. Im Verlauf der Handlung macht sie die größte Verwandlung durch. Amari war mein Lieblingscharakter in diesem Buch, weil sie über sich hinausgewachsen ist und man immer das Gefühl hatte, dass sie sich dabei selbst treu geblieben ist. Inan, der Kronprinz ist seinem Vater treu ergeben und will mit aller Macht verhindern, dass die Magie zurückkehrt. Er war mir von Anfang an unsympathisch. Er ist wankelmütig und bleibt sich selbst nicht treu.

Der Einstieg in die Geschichte war ein wenig holprig, da man in die fremde Welt einfach hineingeworfen wird und sich zunächst einmal zurechtfinden muss. Die anfänglichen Schwierigkeiten legten sich zwar schnell, dennoch hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr Beschreibungen oder Erklärungen gewünscht. Die Handlung nahm schnell an Fahrt auf. Die Seiten flogen nur so dahin. Ein Ereignis jagte das nächste. Atemlos verfolgte ich das Geschehen. Es war mir oft unmöglich aufzuhören und das Buch zur Seite zu legen.

Trotz aller Spannung gibt es auch kleinere Kritikpunkte. An einigen Stellen verlief mir alles ein wenig zu glatt. Einzelne Szenen wurden mir ein wenig zu schnell abgearbeitet. Beides führte dazu, dass man manchmal das Gefühl hatte, dass die Handlung nicht ganz ausgereift ist oder die Autorin etwas zu viel gewollt hat. Außerdem gab es ein paar inhaltliche Details, die sich mir von der Logik her nicht erschlossen haben und weiteren Erklärungen bedurft hätten.

Das offene Ende lässt einen zwar ein wenig ratlos zurück, macht aber neugierig auf den zweiten Band.

Die erst 24-jährige Tomi Adeyemi hat mit diesem Jugendbuch ein tolles Debüt vorgelegt. „Children of Blood and Bone – Goldener Zorn“ ist ein toller Trilogieauftakt. Die Handlung ist kurzweilig, unterhaltsam und spannend. Trotz kleinerer Kritikpunkte schaffte die Autorin es, mich mitzureißen und so sehr zu fesseln, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, was Zélie, Tzain und Amari im zweiten Band erleben werden und wie sich ihr Weg weiterhin gestaltet.

Fazit: Ein trotz kleinerer Kritikpunkte gelungener Trilogieauftakt