Rezension

Ein typischer Liebesroman von Frau Foster, der für schöne Lesestunden sorgt und mir Eindrücke der Entwicklungsarbeit in Belize verschafft.

Im Dschungel der Liebe
von Melissa Foster

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bedanke mich recht herzlich bei den Verantwortlichen für das mir zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar von "Im Dschungel der Liebe: Sage Remington" (Die Remingtons 2) von Melissa Foster. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung dadurch nicht beeinflusst wird. Gespannt und erwartungsvoll startete ich mit dem Lesen, nachdem mir das letzte Werk von Melissa nicht ganz überzeugen konnte. Auf ein Wiedersehen mit den Remington freute ich mich aber.

Die Geschichte dreht sich, wie der Name bereits sagt, um den Protagonisten und Künstler Sage Remington, der vierzehn Tage lang im Entwicklungsland Belize bei einem Freiwilligenprogramm mitwirkt, welches für bessere Bildung und medizinische Versorgung der dort ansässigen Personen sorgen soll. Ein sehr vorbildliches Vorhaben! :) So entflieht er auch dem beton- und abgasbelasteten New York. Hier im Dschungel gefällt es ihm eindeutig besser, aber nicht nur der Urwald tut es ihm an, sondern auch Kate Paletto, als die beiden sich das erste mal begegnen. Doch hat er überhaupt Chancen bei Jemandem wie ihr, die den "Reichen und Schönen" nicht so wirklich etwas abgewinnen kann? 

Hier wird aus beiden Sichtweisen berichtet, was mir gut gefällt. Ich werde so mit beiden Protagonisten warm und kann ihre Gedankengänge und Unsicherheiten verstehen. Das Leben hat sie beide bereits geprägt. Sage ist trotz seines Künstlerstatus auf dem Teppich geblieben, er ist wirklich ein bodenständiger Typ Mann. Sicher ist dabei auch ein Stück weit seine Familie mitverantwortlich. Mit den Schülern in Belize geht er super liebevoll, einfühlsam und motiviert um und Kate trägt er wirklich auf Händen. Ein Mann, wie er – im wahrsten Sinne des Wortes – im Buche steht :P Die ein oder andere Unsicherheit seinerseits hätte ich ihm aber gerne ausgetrieben :P Die Figur Kate steht kurz vor ihrer Rückkehr nach Hause und ist bereits zwei Jahre in Belize. Die Zeit hat sie definitiv geprägt und zu einem noch organisierteren Menschen gemacht. Sie ist definitiv der "Listen-Typ", falls ihr versteht, was ich meine. Dinge ordentlich notieren und nach Erledigung durchstreichen und so. Ich kenne da noch so einen Kandidaten in meinem persönlichen Umfeld, ich bin da eher das Gegenteil und total "frei heraus" :D Deswegen kann ich mich nicht zu hundert Prozent mit ihr identifizieren, aber es ist trotzdem interessant in so eine kontrollierte, geordnete Seele zu blicken. Kate hat ihr Herz aber am rechten Fleck und ich gewinne sie im Laufe der Geschichte definitiv lieb!
Auch der ein oder andere Nebencharakter hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck und bereichert die Geschichte.

Ein Schwerpunkt setzt Melissa Foster auf die gemeinnützige Arbeit, über die der Leser sehr viel erfährt. Für mich ist das Tun und Handeln hier sehr interessant und erstrebenswert, jedoch nichts für mich persönlich. Ich könnte nicht so lange ins Ausland, da hätte ich viel zu viel Bammel und Heimweh :D Umso schöner ist es, dass ich nun gedanklich in den Dschungel reise und die Geschehnisse dort ohne große Entscheidungen und Verluste mitverfolge, hihi. 
Das Setting ist hier sehr ansprechend und die Sprache der Autorin sehr bildgewaltig. So stelle ich mir vieles vor meinem inneren Auge vor, das ist schön, schalte ich doch vom tristen Corona-Alltag in NRW ab. Allerdings ist hier auch nicht alles nur Zuckerschlecken. Der Leser wird auch mit dem ein oder anderen Problem konfrontiert, was die Organisation zu bewältigen hat. Das ist schon irgendwie mitreißend. 

Mein Kritikpunkt ist hierbei, dass sich die Liebesgeschichte zwischen Kate und Sage etwas schnell entwickelt und ich manchmal nicht genug Freiraum zum Denken und Fühlen bekomme, da mir Frau Foster doch vieles vorweg nimmt. An manchen Stellen plätschert mir die Geschichte auch ein wenig zu sehr dahin.

Größtenteils wurde ich hier aber super unterhalten und spürte auch den Funken zwischen den Charakteren. Das Buch beinhaltet auch explizite, sinnliche Szenen, die unter die Haut gehen und mich nicht kalt lassen. Sie vervollständigen die Liebesbeziehung der beiden Figuren.

"Im Dschungel der Liebe" nimmt den Leser mit auf eine schöne, atemberaubende, aber teils auch beschwerliche Reise in den Dschungel und verdient eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****