Rezension

Ein wenig zu knöchern....

Die Sprache der Knochen - Kathy Reichs

Die Sprache der Knochen
von Kathy Reichs

Zum Inhalt:
Tempe wird von einer Frau namens Strike mit einer Tonbandaufnahme konfrontiert, die zutiefst verstört: Eine Mädchenstimme fleht zwei Männerstimmen um Gnade an. Strike hat es sich zur Aufgabe gemacht, unbekannten Leichenfunden einen Namen zu geben und vermutet das Mädchen hinter einem Fund, den Tempe obduziert hat.
Trotz vielfältiger Probleme mit Liebes- und Familienleben lässt sich Tempe auf die Suche ein, welche Hazel Strike den Tod und sie in große Gefahr bringt.

Mein Eindruck:
Leider kenne ich aus der Serie um Tempe Brennan nur einen weiteren – sehr frühen – Fall und das erweist sich im Laufe des Buchs als großes Problem. Zu dominant ist die Rolle, die Personen im beruflichen und privaten Umfeld spielen. Dadurch wird der Fall um Websleuthing (kurz: Online-Recherche zu Knochenfunden von interessierten Privatpersonen) und Exorzismus immer mehr zu einer Randerscheinung, so dass mir zum Schluss fast der Überblick fehlte, wer jetzt eigentlich wen aus welchem Grund und wie wo wann oder auch nicht getötet hat.
Das ist insbesondere deshalb schade, weil die Geschichte mit einem packenden Prolog und mit „Lucky“ Strike auch einer interessanten Figur startet. Dann jedoch verliert sich Tempe immer mehr in Diskussionen zur Beziehung mit ihrem entfernten Freund, psychisch und körperlich angeschlagener Mutter und Soldatentochter in Afghanistan. Außerdem lernen wir einiges über nervende Kollegen und ihre Nagelpflege und die Plagen einer Steuererklärung. Die mit dem Leichenfund zusammenhängenden Schauplätze und Personen werden abgehakt und nur zum Teil mit Liebe zum Detail beschrieben, die Aktionen gestalten sich blutleer, eine Spannung kommt eher selten auf.

Mein Fazit:
Für Fans der Reihe bestimmt okay und interessant, für Einsteiger jedoch nicht eingängig genug und zu sehr mit Nebenkriegsplätzen beschäftigt.