Rezension

„Sie kommen, wenn ich Angst habe. Ich habe Angst, wenn sie kommen.“

Die Sprache der Knochen - Kathy Reichs

Die Sprache der Knochen
von Kathy Reichs

Tempe Brennan ist noch damit beschäftigt, über den Heiratsantrag von Andrew Ryan nachzudenken, als eine merkwürdige Frau in ihr Büro tritt. Sie erzählt ihr von den vielen unbekannten Toten, die nie nach Hause zurückkommen. Sie heißt Hazel Strike und ist Hobbydetektivin. Lucky, so nennt sie sich selbst, behauptet, dass sie Knochenüberreste, die sich in Tempes Labor befinden, einer bestimmten Person zuordnen kann.

Außerdem hat sie eine Tonbandaufnahme gefunden, die beweisen soll, dass Cora Teague nicht nur vermisst wird, sondern tot ist.

Tempe geht dem nach und versucht das Rätsel zu lösen. Aber so einfach ist das nicht. Immer wieder werden Tempe Steine in den Weg gelegt und sie bemerkt, dass sie der Hölle näher ist, als der Lösung des verzwickten Falles.

Die Eltern von Cora behaupten vehement, dass ihre Tochter nur verschwunden ist, sich eben nur nicht meldet. Sie gehören einer Sekte an, die mit ihren Mitgliedern nicht gerade zimperlich umgeht.

Wem also gehören die Knochen im Labor, wenn sie nicht von Cora sind? Tempe arbeitet mit dem hiesigen Deputy Zeb Ramsey zusammen. Er führt sie an die abgelegenen Stellen im Wald, wo die Knochen einst gefunden wurden. Die Gefahr, die lauert spüren Tempe und Ramsey fast zu spät. 

Und dann stellt sich heraus, dass nicht nur Cora verschwunden ist, sondern auch Mason, ihr Freund. Auch er gehört der Jesus Lord Holiness Gemeinde an. 

Was da vorgeht und wie genau die beiden Vermissten in Zusammenhang mit den Knochenfunden stehen, werde ich nicht verraten. Lest selbst.

Fazit:

In ihrem 18. Fall der Tempe Brennans Reihe nimmt uns die Autorin Kathy Reichs mit in die Tiefen einer merkwürdigen Sekte. Nichts ist so wie es scheint. Jeder ist hier verdächtig und es wird gelogen, dass sich die Balken biegen.

Die Spannung, die das ganze Buch über herrscht, ist nicht sehr hoch, aber gleichbleibend. 

Die Protagonisten zeichnet die Autorin sehr feinfühlig. Tempe bekommt mir ein wenig zu viel privaten Raum. Ich mag es schon, wenn ich über die Person, die beschrieben ist, einiges erfahre, aber manches ist einfach zu langatmig hier. Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Deputy Ramsey mit seinem Spürhund. Er kommt so großherzig und nett rüber. Auch die anderen Figuren werden gut beschrieben, so dass ich mir ein vollständiges Bild zu ihnen machen kann.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig lesbar. Einmal angefangen, kann ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist.

Das Ende hätte ich so nicht erwartet, war mir aber in der ganzen Erklärung ein wenig zu kurz ausgeführt.

Alles in allem ein guter Thriller, dem aber ein wenig an Spannung fehlt. Vielleicht liegt es an den vielen privaten Dingen, die hier aufgearbeitet werden.

Hier vergebe ich 4 Sterne und eine Kaufempfehlung.