Rezension

Ein wirklich wunderbar romantischer Liebesroman…

Liebe gegen den Strom - Melissa Foster

Liebe gegen den Strom
von Melissa Foster

Bewertet mit 4 Sternen

Ein wirklich wunderbar romantischer Liebesroman…

Durch eine Leserunde auf Lovelybooks bin ich auf das Buch „Liebe gegen den Strom“ aufmerksam geworden. Der Klappentext war es, der mich sofort überzeugt hat, denn er verspricht nicht nur Liebe, sondern deutet einen (zu diesem Genre) passenden Konflikt an. Und natürlich wollte ich dann auch wissen, ob die Protagonisten zueinander finden.

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Ein Mann hebt eine Frau hoch und sie schauen sich verliebt an. Im Hintergrund spiegelt sich die Sonne in einem Gewässer. Rechts am Bildrand kann man ein Stück Strand und weiter hinten ein wenig (ich vermute mal) Wald erkennen. In der linken unteren Ecke schielt eine rote Blume ins Bild. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass das Cover aus meiner Sicht nicht unbedingt zur Geschichte passt und mich auch nicht richtig gepackt hat. Es wirkt irgendwie kühl und spiegelt meines Erachtens nicht die Atmosphäre dieser Story wider. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. In der Buchhandlung wäre ich wahrscheinlich daran vorbeigelaufen.

Tatsächlich hatte ich Glück in dieser Leserunde und gleich nachdem die Gewinner feststanden, wurde mir das eBook übersandt.

Der Liebesroman „Liebe gegen den Strom“ von Melissa Foster ist am 17.04.2019 im World Literary Press - Verlag erschienen:

Faith ist eine selbstbewusste, junge Frau, die als Arztassistentin in Peaceful Harbor arbeitet. Der Bruder ihres Chefs versucht seit geraumer Zeit sie für sich zu gewinnen, doch nach ihrer letzten Beziehung, in der sie schändlich betrogen wurde, wehrt sie jeden Annäherungsversuch des smarten Womanizers Sam Braden ab. Zu groß ist die Angst vor einer erneuten Verletzung und Demütigung. Doch Sam lässt nicht locker. Auch wenn er jede haben kann und es in der Vergangenheit auch gern für sich genutzt hat, ist es nun nur noch Faith, die ihn interessiert. Dafür lässt er sich so einiges einfallen, was Faith natürlich nicht kalt lässt. Vor ihr liegt eine sehr emotionale Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, sich vor einer erneuten Enttäuschung zu schützen, also auf ihren Kopf zu hören oder aber auf ihr Herz und ihren Gefühlen nachzugeben.

Gut 4 Stunden habe ich für dieses Buch gebraucht, das mich glücklich und zufrieden zurücklässt.

Die Protagonistin Faith ist eine toughe, junge Frau. Sie hat sich geschworen, nie wieder etwas mit einem Mann anzufangen, der ihrem Ex JJ nur im Geringsten ähnelt. So fällt auch Sam Braden dieser Entscheidung zum Opfer. Zumindest am Anfang. Denn Faith ist schon beeindruckt von Sams Bemühungen, sie für sich zu gewinnen. Nach und nach gibt Faith ihrem Herzen nach und hofft, dass es nicht nach hinten losgeht.

Sam ist ein smarter Womanizer, der zwar alle Frauen haben kann, aber nur Faith will. Er ist total sympathisch und seine Versuche, Faith für sich zu gewinnen, machen ihn noch sympathischer. Wirklich beeindruckend, was er sich alles einfallen lässt. Wer da noch glaubt, er könnte es nicht ernst meinen, dem ist wohl nicht mehr zu helfen…

Beide Protagonisten sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sie sind sehr sympathisch und authentisch. Sie haben in der Vergangenheit negative Erfahrungen in ihren Beziehungen gesammelt, d.h. beide wurden zutiefst verletzt. Trotzdem geben sie der Liebe eine zweite Chance. Sam und Faith machen eine beobachtbare, glaubhafte Entwicklung durch, die sie am Ende genau dahinbringt, wo sie immer hin wollten. Mir gefallen die beiden sehr gut.

Auch alle anderen Figuren sind super gelungen und entwickelt. Ganz besonders Sams Familie ist der Wahnsinn. Bei ihren Treffen fühlt man sich wohl und wäre unheimlich gern dabei. Sie strahlen alle so viel Wärme aus.

Lediglich Vivian (Faith beste Freundin) mag ich gar nicht. Über das gesamte Buch dachte ich immer, es kommt noch raus, dass sie was mit Sam hatte oder in ihn verknallt ist, weil sie ihm gegenüber so negativ eingestellt war und ihn Faith ständig ausreden wollte. Am Ende findet sie ihn dann ganz plötzlich toll. Diese Entwicklung ging so für mich gar nicht. Ein Menschenbild ändert sich nicht einfach. Erst viele positive Erfahrungen überlagern eine negative.

Die Handlung des Buches hat mir auch gut gefallen. Für meinen Geschmack gab es aber zu wenig Spannung. Das Buch ist sehr schön, sehr romantisch, wirklich toll. Aus meiner Sicht gibt es aber keine Hürden für die Protagonisten zu überwinden (außer für Sam am Anfang). Alles ist sehr harmonisch, nur dass Faith immer mal wieder Zweifel an Sams Aufrichtigkeit hat. Da hätte ich mir eine deutlich ausgeprägtere Spannungskurve vorgestellt und gewünscht. Auch die Subplots verlaufen alle positiv. Alles kommt irgendwie so, wie es sich alle wünschen. Kurz vor dem Ende gibt es nochmal einen winzigen Konflikt, der wird aber auch sofort wieder gelöst.

Besonders gefallen haben mir Sams Bemühungen um Faith. Das erste Date ist der Wahnsinn und mir ging echt das Herz auf. Auch das „Familienlagerfeuer“ ist eine meiner Lieblingsszenen - was für ein herzliches, warmes Miteinander. Den Schluss finde ich persönlich sehr gelungen und musste auch ein paar Male schlucken. Wirklich ergreifend.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 31 längere Kapitel + Epilog, die in der 3. Person in der personalen Erzählform abwechselnd aus Sams und Faiths Sicht geschrieben sind. Das hat mir sehr gefallen, vor allem um sich gut in beide Protagonisten und ihre Gefühlswelt hineinversetzen zu können.

Bisher habe ich noch kein Buch von Melissa Foster gelesen, was sich jetzt aber definitiv ändern wird. Sie schreibt flüssig mit wundervollen Beschreibungen, sowohl der Settings, als auch der Figuren. Sie schafft eine romantische Stimmung und eine absolute Wohlfühl-Atmosphäre. Die Dialoge empfinde ich sehr unterhaltsam und nicht gestelzt oder zu künstlich. Durch ihren Schreibstil berührt sie den Leser/ die Leserin total.

Besonders gelungen fand ich die Beschreibung der Gefühle der Protagonisten. Dadurch hat man mit ihnen mitgelitten, mitgehofft, mitgebangt und sich vor allem mitgefreut.

Mein Fazit nach 304 Seiten:

„Liebe gegen den Strom“ ist ein wunderschöner Liebesroman, der sehr emotional zeigt, dass es die große Liebe wirklich gibt, auch wenn man sich manchmal ein bisschen gedulden muss, bis man sie findet. Bloß nie die Hoffnung aufgeben…

Wer einen romantischen Liebesroman sucht, der keine großen Konflikte aufwirft und keine schwierigen Themen beackert, der dürfte mit diesem Buch gut beraten sein. Ein paar schöne, verträumte Lesestunden sind garantiert.

Von mir erhält diese Buch eine klare Kaufempfehlung (4/5 Sternen), weil die Figuren so wunderbar entwickelt und sympathisch sind und die Geschichte wirklich süß ist und mich berührt hat. 1 Sternchen ziehe ich ab, weil es für meinen Geschmack zu wenig Spannung gab.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Roman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Melissa Foster für diese Geschichte.