Rezension

Ein Wohlfühlbuch!

Das Leben kleben - Marina Lewycka

Das Leben kleben
von Marina Lewycka

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung: 
Eines dieser Wohlfühlbücher die alles haben: Unterhaltung ohne abgedroschen zu sein, witzige, skurrile Nebenfiguren ohne es dabei zu übertreiben, eine Handlung die einerseits mit einem Augenzwinkern betrachtet werden kann, aber doch an den richtigen Stellen Tiefe besitzt. 
Sehr amüsant wirken die Überschriften der Kapitel die immer irgendetwas mit Klebstoffen zu tun haben, über die die Hauptfigur ja schreibt. Immerhin leiht verdientes Geld.  Trotz den Schmunzelstellen bekommt man so ganz nebenbei einige gute Ansätze geboten, über da man doch sehr nachdenklich wird. Vor allem über die Israel und Palästinepolitik, trotzdem kommt man sich nicht belehrt vor, im Gegenteil, die Autorin schafft es verschiedene Sichtweisen ein zu flehten und so kann man sich als Leser selbst eine Meinung bilden. Auch die Frage wie der Umgang mit alten Menschen in Zukunft aussehen soll ist ein wichtiger Punkt des Romans. Die Ereignisse rund um das Haus sind ja doch sehr erschreckend und objektiv betrachtet eine Sauerei, um es mal drastisch aus zu drücken. 
Es greift für mich einfach perfekt in einander. Die nachdenklicheren Stellen werden von skurrilen Stellen abgelöst und ich hatte trotz der verschiedenen Themen nie das Gefühl der Überladenheit. (Zum Vergleich, ich hatte kurz davor, Der Russe liebt Birken beendet, der zum Teil ähnliche Themen aufgreift und das war mir zu überfrachtet vor gekommen). 
Alles in allem für mich eine schöne Sommer-Sonne- Strand Lektüre die nicht auf Tiefgang verzichtet, aber keine Trauerklöse hinterlässt - im Gegenteil, Figuren wie Mrs. Shapiro sind einfach zum schießen komisch, wenn sie "Darlink" sagt bin ich hin und weg.