Rezension

Eine absolut tolle Geschichte über Gut und Böse! Sehr ideenreich und spannend bis zur letzten Seite!

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben
von Soman Chainani

Bewertet mit 5 Sternen

Es kann nur Eine geben ...

Das Cover:
Das Cover zu dieser Märchengeschichte ist absolut märchenhaft. Es zeigt Agatha und Sophie als Comicfiguren. Links in schwarz ist Agatha, im Hintergrund die Schule des Guten, vor ihr der schwarze Schwan des Bösen. Rechts ist mit ihrem langen blonden Haar Sophie vor der Schule des Bösen und hinter dem weißen Schwan des Bösen. Ganz unten ist eine Felsschlucht zu sehen. Ein zauberhaftes Cover und auch das Hardcover ohne Schutzumschlag ist schick: schlichtes Schwarz, aber mit dem Wappen der ‚School for Good and Evil‘ in Silber drauf. Im Innenteil ist, vorne sowie hinten, eine Karte mit dem Schulgrundstück und den Gebäuden/Wäldern darauf. So konnte ich mich gut orientieren, wo die Geschichte gerade spielt.

Die Geschichte:
Im kleinen Dorf Gavaldon werden einmal im Jahr zwei Kinder/Jugendliche entführt, deren Gesichter alsbald in Märchenbüchern auftauchen. Der Entführer soll der geheimnisvolle Schulmeister sein, der angeblich Leiter einer Schule ist, an der Märchenfiguren ausbildet werden. Sophie ist ganz versessen darauf und sich ganz sicher, dieses Jahr entführt und als Prinzessin ausgebildet zu werden, denn sie ist hübsch und tut Gutes. So hat sie sich die Einzelgängerin Agatha als ‚gute Tat‘ und beste Freundin ausgesucht. Und dann ist es soweit: Sophie wird abgeholt. Doch auch Agatha wird überraschenderweise mitgenommen. Über der Schule für Gut und Böse lässt der Vogel, der die Beiden in das Reich des Schulmeisters bringt, fallen: Sophie über die Schule für Böse, Agatha über die Schule des Guten!

Natürlich sind beide davon überzeugt, dass eine Verwechselung vorliegt, doch der Schulmeister will sie nicht in das jeweils andere Haus versetzen. So müssen die beiden vorerst an ihrer Schule ausharren. Für Sophie als ‚Sophie von Außerwald‘ stehen u.a. ‚Garstifizierung‘ und ‚Zauberflüche und Todesfallen‘, für ‚Agatha von Außerwald‘ u.a. ‚Prinzessinnen-Etikette‘ und ‚Der Weg zu wahrer Schönheit‘ auf dem Stundenplan. Doch auch wenn sie in die falsche Schule gesteckt wurde, hat sich Sophie Tedros als ihren Märchenprinzen ausgesucht und ist besessen von ihm. Während Sophie nur Tedros für sich und von ihm einen Kuss will, will Agatha einfach nur nach Hause in die normale Welt. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn ihr Märchen hat schon begonnen und es soll die Märchenschule für immer verändern …

Meine Meinung:
Zum ersten Mal sah ich das Cover des Buches in einem Wunsch-Thread auf lovelybooks. Mein Interesse war geweckt und ich las mir mal die kleine Inhaltsangabe durch. Klang gut und mal nach was anderem, also habe ich es mir gekauft und ich kann jedem nur empfehlen, dasselbe zu tun. Aber ich fange mal am Anfang an. Sophie ist eine sehr hübsche, aber auch eitle, eifersüchtige und heuchlerische junge Frau, die ihren Traum als Prinzessin vor Augen hat. Deshalb hat sie als ‚gute Tat‘ Agatha als Freundin. Sie hat nur ein Ziel in der Märchenschule: ihren Märchenprinzen finden und mit ihm glücklich werden. Im Laufe der Geschichte lernt der Leser Sophie und ihre wirklichen Gedanken und Motive viel besser kennen. Agatha hingegen ist zuerst einmal überrascht, dass es die Schule für Gut und Böse wirklich gibt. Sie fühlt sich unwohl und will nichts weiter als nach Hause, doch dazu braucht sie Sophie. Also freundet sich sie erstmal mit der Situation an und zeigt so ihr Können, denn sie ist hochbegabt in der Märchenwelt. Überhaupt ist die Märchenwelt ein Ort voller magischer Wesen und die Schule ein magischer Ort mit vielen Überraschungen.

Im Laufe der Geschichte merkte ich, dass es eine interessante Konkurrenz zwischen den eigentlichen Freundinnen gibt, die sich immer weiter anspannt, denn Agatha hat alles, was Sophie sich wünscht (außer eben die Schönheit). Beide gehen mit ihrer Situation anders um, und ich war erstaunt, wie sich die Dinge (ver-)änderten. Viele Wendungen haben das Buch für mich unvorhersehbar, teilweise spaßig und sehr spannend gemacht. Es wird z. B. aufgeklärt, was es mit dem Schulmeister, seinem Bruder und dem Storiker auf sich hat. Auch ist die Vorstellung, dass in einer Schule gute und böse Märchenfiguren in wichtigen Märchenfächern ausgebildet werden, sehr interessant, neu und spannend. So lernen alle Schülerinnen und Schüler die Regeln von Gut und Böse, die noch eine wichtige Rolle spielen werden. Es ist einfach eine tolle Idee, die mir unglaublich gut gefallen und mich mitgerissen hat. Das Ende ist allerdings etwas wirr, merkwürdig und ein Cliffhanger. Leider ist ein deutscher Termin für den zweiten Band noch nicht bekannt, was mich sehr traurig macht, doch so kann ich sagen: ‚The school for good and evil 1 – Es kann nur Eine geben‘ ist mein absolutes Lesehighlight 2015!

Meine Bewertung:
Endlich mal eine Geschichte über Märchenwesen und keine Dystopie, von denen der Markt ja geradezu überflutet wird. Gute Märchenfiguren und böse Märchenfiguren müssen ja irgendwo ausgebildet und auf ihr Märchen vorbereitet werden. Wie das geschieht und wie Sophie und Agatha das meistern liest sich leicht und flüssig. Mir hat es wirklich unglaublich gut gefallen, weshalb ich dieses Buch aus tiefstem Herzen empfehlen kann und deswegen absolut verdiente 5 Sterne vergebe.