Rezension

Eine abwechslungsreiche Familiengeschichte, die sich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit, Eröffnung neuer Möglichkeiten und dem Aufbau einer Zukunft beschäftigt.

Mika im echten Leben -

Mika im echten Leben
von Emiko Jean

„Die Vergangenheit steht fest, doch die Zukunft ist im Wandel begriffen.“ (S. 432)

Hauptprotagonistinnen dieses Romans sind Mutter Mika (35) und Tochter Penny (16), die sich sowohl persönlich als auch in Bezug auf ihre Beziehung die Fragen „Warum?“, „Wer bist du?“ und „Wer bin ich?“ stellen. Eingerahmt von zwei Briefen aus unterschiedlichen Perspektiven an Penny führen 35 Kapitel über fast 450 Seiten durch diesen Roman.

Insbesondere aus der Perspektive der Mutter, die u.a. eine Tochter im ähnlichen Alter hat, fühlte ich mich durch die Thematik angesprochen und wurde nicht enttäuscht. Einige Zitate treffen den Nagel einfach auf den Kopf, z.B. „So ist das wohl, wenn man Kinder bekommt – sie holen sich einen Teil von dir.“ und „Kinder waren das Beste und das Schrecklichste, was einem passieren konnte.“

Doch auch über diesen Handlungsstrang der Mutter-Tochter-Beziehung hinaus hat der Roman einiges zu bieten, das lesenswert und nicht von Anfang an zu erwarten ist - verraten möchte ich an dieser Stelle aber nicht zu viel. Dabei hat er für mich die richtige Dosis von Tiefgründigkeit und Leichtigkeit.

Das Debüt für Erwachsene der Jugendbuchautorin Emiko Jean hat mir sehr gut gefallen. Es war eine andere Art von Familiengeschichte, die ich durch ihre verschiedenen Facetten als abwechslungsreich und kurzweilig empfunden habe. Der Schreibstil und die zeitgemäße Ausdrucksweise der Autorin haben mir amüsante, aber auch nachdenkliche Lesemomente beschert. Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, wenn man sich durch den Klappentext angesprochen fühlt und vergebe 4 Sterne.