Rezension

Eine Art europäischer Western

Feuerjagd -

Feuerjagd
von Tana French

Bewertet mit 5 Sternen

          Wenngleich das Szenario nicht ganz so dramatisch und drastisch und auch nicht so auf einen einzigen Moment zugespitzt ist wie bspw. in "Zwölf Uhr mittags", dafür sehr vielschichtig und mit sehr viel Personal, das bis ins kleinste Detail ausgearbeitet ist, bestückt.

Im Mittelpunkt stehen Cal und Trey. Cal ist Amerikaner, ein ehemaliger Polizist mittleren Alters, der nach seiner Scheidung nur noch weg wollte aus den Staaten und in einem winzigen Dorf im Westen von Irland ein neues Zuhause fand. Das hat er nicht zuletzt Trey zu verdanken, einem lokalen Teenager: das inzwischen 15jährige Mädchen tauchte vor zwei Jahren bei ihm auf und begann, ihn bei seinen Schreinerarbeiten, mit denen er sich nun seinen Lebensunterhalt verdient, zu unterstützen. Und genauso bei seinen Ermittlungen bzw. seinen Aktivitäten als Zünglein an der Waage bei gewissen Begebenheiten vor Ort.

Diesmal ist Trey selbst involviert, denn ihr Vater - sie ist eins der ältesten Kinder einer Großfamilie, der sich vor vier Jahren aus dem Staub gemacht hat, ist wieder da und macht ihrer Mutter und ihr und so manch anderen das Leben zur Hölle.

Doch er kommt mit einem Superplan zum Geldverdienen nicht nur für sich selbst zurück. Obwohl jeder Einzelne es besser wissen müsste, findet er Interessenten. Und nicht nur das - das potentielle Opfer ist gleich zusammen mit ihm in sein Heimatdorf gekommen.

Ein Spannungsroman der allerbesten Sorte - packend vom ersten bis zum letzten Wort und damit sehr empfehlenswert. Besonders für Leser:innen, die auf Atmosphäre statt auf Knallerei und Karacho stehen.