Rezension

Eine entspannte Zeitreise

Klack - Klaus Modick

Klack
von Klaus Modick

Bewertet mit 3.5 Sternen

Markus erlebt seine Jugend in der 60ern. Zeit des Wirtschaftswunders, seine Zeit der Pubertät und des ersten Verliebtseins und der damit verbundenen Sehnsucht, die hier sehr anschaulich dargestellt wird.
Alles spielt im Kreise seiner Familie, mit den starren Nachkriegsansichten und kauzigen Verhaltensweisen. Besonders Oma schießt häufig den Vogel ab, wenn es um gesellschaftliche Normen und Werte geht, die unbedingt so und nicht anders eingehalten werden müssen.
Markus hat alles festgehalten. Mit seiner Agfa-Clack, die er einst unerwartet auf dem Rummel gewann. Anhand der alten Fotos, die irgendwann auf dem Speicher gelandet sind, und die der nun erwachsene Markus nach langer Zeit wieder in die Hand nimmt, lässt er uns an seinen Erinnerungen teilhaben.
Für mich war das Buch wie der Griff in eine alte Klamottenkiste.
Stück für Stück holt man hervor, betrachtet es und schwelgt in dem, was mal gewesen ist.
Die Idee, alte Werbeslogans und Schlagertexte mit einzubringen, hat mir gut gefallen. Wie ein rotes Band zieht sich beides durch den Roman und plötzlich befindet man sich in seinen eigenen Erinnerungen. Erstaunlich, was sich da so alles verknüpft!
Herr Modick hat die Zeitgeister geweckt, an Vergangenes erinnert und alles in eine hübsche Verpackung gebracht. Ich habe das Buch gerne gelesen, obwohl ich einem anderen Zeitalter entspringe. Leser, die Spannung, Intrigen oder gar Beziehungskatastrophen erwarten, sind hier allerdings fehlgeleitet. Das Buch eignet sich wunderbar zum Entspannen und Zeitreisen.