Rezension

Eine facettenreiche und würdige Fortsetzung

Wo die Nacht beginnt - Deborah Harkness

Wo die Nacht beginnt
von Deborah Harkness

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kaum sind Diana und Matthew im Jahre 1590 angekommen, müssen sie sich auch schon wieder verstecken. Dabei lernt Diana endlich Matthews Vater Philippe kennen. Außerdem ist sie mit ihren hexerischen Fähigkeiten heillos überfordert und benötigt dringend die Hilfe anderer Hexen. Leider sind das nicht die einzigen, deren Aufmerksamkeit sie auf sich zieht. Und dann sind da noch die aufkeimenden Hexenjagden...

Die Beziehung zwischen Matthew und Diana wird im Laufe des zweiten Teils wesentlich intimer. Mit hat nicht ganz so gut gefallen, wie unterwürfig Diana ihm gegenüber anfangs wirkt. Ich hatte hin und wieder den Eindruck, sie versuche ihm alles Recht zu machen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich im Gegensatz zum ersten Teil aber erheblich weiter und wird zu einer selbstbewussten Frau, die die Kontrolle über ihre Fähigkeiten erlangt und den Mut nicht verliert. Und auch Matthew schafft es weiter auf Diana zuzugehen und zumindest schon mal einen Teil seiner Geheimnisse mit ihr zu teilen.

Natürlich erfährt man auch endlich mehr über das geheimnisvolle Buch Ashmole und es werden spannende neue Charaktere eingeführt. Darunter auch ein paar bekannte Persönlichkeiten wie zum Beispiel Shakespeare oder Queen Elizabeth I. Dabei gelingt es Deborah Harkness perfekt Geschichte und Fiktion miteinander zu verweben. Ein Aspekt, der mir besonders gut gefällt.

Ich muss sagen, es ist immer wieder erstaunlich wie sehr Deborah Harkness vor Ideen zu sprühen scheint. Sie schafft es meisterhaft so viele Informationen und Ereignisse in ein Buch zu packen, dass es locker für zwei reichen würde. Und dabei wird es weder langatmig noch unüberschaubar.

Die knapp 800 Seiten mögen auf den ersten Blick abschreckend wirken, aber ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt und fühlte mich wieder gut unterhalten. Das Buch schließt direkt an den ersten Teil an und ließ sich sehr flüssig lesen und durch die detaillierten Beschreibungen konnte ich mir die Schauplätze und Personen bildhaft vorstellen.
Es muss noch so viel passieren – ich bin wirklich gespannt, ob Deborah Harkness es schafft, alles befriedigend im dritten und letzten Teil zu verarbeiten.