Rezension

eine Gefühlspalette

Ein unendlich kurzer Sommer -

Ein unendlich kurzer Sommer
von Kristina Pfister

Das Buch passt perfekt für schöne und kurzweilige Lesestunden im Sommer, aber auch danach als Erinnerung an die Sommerzeit. Lale ist in ihrem Leben unzufrieden, nach unzufriedenstellenden Anläufen es wieder auf die Reihe zu bekommen und zu funktionieren, flieht sie vor dem Alltag, setzt sich in einen Zug und fährt planlos herum, bis sie an einem abgelegenen, kleinen Campingplatz landet. Zuerst meidet sie den Kontakt zu den anderen Besuchern, kapselt sich ab, doch Gustav, der Betreiber, ist schon recht alt und schafft die viele Arbeit nicht mehr alleine, so arrangieren sich die Beiden, indem Lale ihm hilft und dafür dort wohnen darf, solange sie möchte. Mit der Zeit lernt Lale auch Gustavs Freunde kennen, viele Urlaubsgäste kommen und gehen und irgendwie kann sich Lale nicht dazu entscheiden, nach Hause zurückzukehren oder weiter zu ziehen, etwas hält sie an diesem kleinen Campingplatz im Nirgendwo fest. Dort erlebt sie dann auch schöne, lustige Stunden und dann wieder emotionale, traurige Momente. Es ist ein wechselndes Gefühlschaos bei Lale. Der Sommer geht in den Herbst über und mit der Zeit wächst Lale in die selbst zusammengewürfelte Familie aus unterschiedlichen Charakteren hinein und beginnt sich ein wenig zu öffnen, zu erholen und ihr Leben neu zu sortieren. Das Buch ist ein wahrer Lesegenuss, die Atmosphäre strahlt Melancholie, Ruhe, Sehnsucht, Trauer – eine Palette an Stimmungen – aus und ist nicht die typische, leichte Sommerlektüre, die man vermuten könnte.