Rezension

Eine gute Fortsetzung, kommt aber leider nicht an den Vorgänger heran

Die Villa -

Die Villa
von Leon Sachs

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem Zirkel ging es jetzt mit Johanna und Falk in die Villa.
Auch wenn es unabhängig voneinander lesbar ist, ist es von Vorteil die Reihenfolge zu beachten.
Nicht allein wegen Johannas Entwicklung, sondern gerade weil man dadurch nicht nur ihre Entscheidungen und Beweggründe viel besser nachvollziehen kann.

Der Schreibstil ist auch hier wieder sehr angenehm und fesselnd.
Johanna und Falk stehen auch hier wieder mehr oder weniger im Fokus.
Darüber hinaus hat der Autor hier sehr interessante Charaktere ins Spiel gebracht.
Mir hatte es dabei ganz besonders Rouven angetan.
Es gelingt ihm sehr gut sie greifbar und lebendig zu gestalten, so dass man sich in die einzelnen Parteien sehr gut hineinversetzen kann.
Die Perspektiven erfolgen dabei aus unterschiedlicher Richtung. Es hilft nicht nur dabei, das große Ganze besser zu verstehen, sondern man erkennt dadurch, dass nicht alles so eindimensional ist, wie es den Anschein hat.

Leon Sachs beschäftigt sich diesmal mit Menschenhandel. Kein einfaches Feld. Sehr sensibel, brisant und komplex.
Ich muss zugeben, dass ich es extrem beängstigend empfand, wie leicht man da hineinrutschen kann. Das Warum erzeugte bei mir das absolute Grauen. Weil man quasi dadurch völlig hilflos gemacht wird und sich niemals daraus befreien kann. Weil man gefangen ist und das auf so vielen Ebenen.
Er beleuchtet dabei sämtliche Blickwinkel und das hat er verdammt gut gemacht.
Meines Erachtens hätte er dabei sogar noch etwas mehr unter der Oberfläche kratzen können. Man spürt dennoch, wie ausweglos es ist.
Wer Band 1 gelesen hat, dem wird recht schnell klar, worauf das Ganze hinausläuft.
Dennoch punktet er mit Hintergründen, die ich persönlich sehr heftig und brisant empfand.
Dabei geht er sehr detailliert vor, damit man es gut verstehen und ein Stück nachvollziehen kann.
Ich mochte die Geschichte an und für sich recht gern. Allerdings ging für mich irgendwann die Spannung etwas verloren. Was vielleicht auch mit daran lag, dass es irgendwann einfach zu vorhersehbar und auch etwas zu geradlinig wurde.
Das Ende hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Für mich war Band 1 noch etwas besser. Was nicht am Kern selbst liegt. Sondern daran, dass es mehr Drive hatte und ich es fantastisch fand, wie sich alles entwickelt hat.
Insgesamt kein schlechter Thriller. Aber einer, der die Spannung nicht ununterbrochen aufrechterhalten kann.

Fazit:
Ich liebe Johanna und Falk.
Besonders die Hintergründe der beiden mochte ich sehr gern. Demzufolge hat mich Band 1 wirklich sehr begeistert.
Band 2 enthält sehr sensible und brisante Themen, konnte mich mit der Storyline aber nicht ununterbrochen halten.
Eine gute Fortsetzung, kommt aber leider nicht an den Vorgänger heran.