Rezension

Eine Hommage an die Segler

Logbuch der Leidenschaft -

Logbuch der Leidenschaft
von Marc Bielefeld

Bewertet mit 4 Sternen

"Wenn Sie in Frieden leben wollen, sollten Sie keine Nachbarn haben." Das ist der Satz, den dieses Buch wohl am besten trifft. Kaum einen der 13 Segler, in denen es in diesem Buch geht, hat es lange auf Land ausgehalten. 

Die meisten kurzen Biographien sind spannend erzählt, mit interessanten Details. Nur zwei Geschichten konnten mich nicht sonderlich packen. In der Mitte des Buchs befinden sich zahlreiche Fotos von den abenteuerbegeisterten Seglern und ihren mindestens genauso berühmten Booten. Manche davon in Schwarz-Weiß, andere, neuere farbig. Die ersten Seiten davon sind noch streng chronologisch an die Kapitel gehalten, verliert sich die Reihenfolge an die Biographien, was etwas irritierend war, da ich mir hierzu keinen Reim machen konnte. So ist man gezwungen die passenden Bilder selbst zu suchen. 

Bielefeld suchte sich für sein Werk besondere Segler aus. Nicht nur aus der vergangenen Zeit, verstorbene Seehelden, sondern auch zeitgenössische, die noch heute gern auf dem Meer kreuz und quer unterwegs sind. Die Abwechslung hat er wirklich gut getroffen. 

Ein Segler stach in meinen Augen besonders hervor, sodass ich nach Beendigung des Kapitels sofort selbst mehr recherchieren musste und ich dabei nicht nur auf Positives stieß, sondern auf Lügen, das aktuell zu einer Klage führte und nun der Prozess bevorsteht. Schade, dass das mit keinem Wort Erwähnung im Buch fand. 

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass es einen groben Fehler gibt. Bei einer Seglerin wurden Daten falsch deklariert. Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei war nicht im Winter 2015, sondern ein halbes Jahr später. 

Insgesamt aber ein solides Werk, wenn man für die See, die Geschichte und das Segeln brennt.