Rezension

Eine Rätsel, was einem zu sich selbst führt

Das Karlgeheimnis -

Das Karlgeheimnis
von Jutta Wilke

Bewertet mit 4 Sternen

Jeder hat so seinen eigenen Traum, für viele Buchliebhaber ist es, selbst ein Buch zuschreiben. Genauso geht es auch unserem Protagonisten Emil, in „Das Karlgeheimnis - Ein Fall für die Detektivin und mich“ von Jutta Wilke aus dem Coppenrath Verlag. Emil möchte einen Krimi schreiben und hofft so seine Mutter unterstützen zu können. Seine Geschichten trägt er einer begeisterten Zuhörerschaft an der örtlichen Trinkhalle vor. Deren Besitzer, Karl, sein größter Fan ist. Doch bald darauf steckt er ganz schön in der Klemme, denn seine Lehrerin die fiese Bertram hat ihm, dass Notizbuch mit dem Krimi weggenommen. Und kurze zeit später, verschwindet Karl auch noch auf mysteriöse weise. Zum Glück lernt er Finja kenne, die eine richtige Detektivin ist und mit ihrem Hund Watson bei der Lösung des Rätsels hilft.

 

Als erstes sticht, das Cover schon mal positiv heraus. Es ist schlicht aber dennoch Aussagekräftig, was mir persönlich gefällt. Zudem sind im Buch die schwarz/weiß Illustrationen von Ulf K. in regelmäßigen Abständen im Buch vorhanden. Auch die Steckbriefe, über die vorkommenden Nebenfiguren, dürfen sich über diese Bilder freuen. Das ist eine nette Idee um einem den Überblick zu erleichtern und wichtige Geschehnisse zu unterstreichen.

Es wird zwar recht leicht und locker erzählt, doch es kommen auch ernste und traurige Aspekte in dem Buch vor. Vor allem in Emils Gefühlswelt, findet man oft seine Gedanken und Sorgen wieder. Was mich ein wenig verwundert hat, ist seine sehr reife Art sein verhalten zu reflektieren und analysieren. Das ist eigentlich, bei Kinder um die zehn Jahre, noch nicht so stark ausgeprägt. Natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel. Deshalb kann ich mir auch vorstellen, dass Kinder in der Alterskategorie, dadurch auch die Selbstreflextion besser verstehen. Ich finde, es nicht so störend und denke vielen Fällt das gar nicht so stark auf wie mir. 

 

 

Zitat von Emil

„Am liebsten würde ich jetzt eine Runde heulen, was ja auch kein Problem wäre, weil ja keiner da ist, der es sehen kann. Aber gleichzeitig ist auch genau das das Problem, denn dann ist auch niemand zum trösten da. Und wenn man beim Heulen niemanden hat, der einen tröstet, dann muss man das ganz alleine machen.“

 

Die Handlung ist sehr spannend und ereignisreich, es wird einem echt nicht langweilig. Man kommt gut in die Geschichte rein und findet sich schnell in dem Setting zurecht. Jeder Charakter wird ausreichend klar beschrieben. Es hat mir vor allem Spaß gemacht die entstehende Freundschaft zwischen Finja und Emil zu sehen und auch wie Emil es dann doch schafft mit seiner Mutter offen zusprechen. Eine sehr schöne und emotionale Geschichte, die ich jedem ob jung oder alt ans Herz legen kann.