Rezension

Eine schöne Geschichte

Honigmilchtage - Julia Rogasch

Honigmilchtage
von Julia Rogasch

Honigmilchtage

Klappentext:

Ist man wirklich seines Glückes Schmied? Carla ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben, aber ihr Job als Außendienstlerin ist wenig erfüllend. Und was soll sie auch sonst tun? Kündigen und den Sprung ins Ungewisse wagen? Immerhin läuft es mit ihrem Mann Julius sehr gut. Auch wenn die beiden wegen der Jobs eigentlich viel zu wenig Zeit füreinander haben, sind sie glücklich miteinander. Doch dann verliert sie ihren Job und alles gerät plötzlich gehörig aus den Fugen. Carla fragt sich was Glück eigentlich bedeutet.

Meine Meinung:

Das zweite Buch der Autorin hat mir richtig gut gefallen, nun war ich auf ihren Debütroman gespannt.  Der Einstieg ist mir gut gelungen und im Gegensatz zu dem vorherigen Buch fesselte es mich von Anfang an, aber auch diesesmal habe ich einige kleinere Kritikpunkte gefunden wobei ich denke das dies jeder anders sieht. 

Carla ist eine sympathische junge Frau, die mit mit dem Anwalt Julian glücklich verheiratet ist. Man spürt wie sehr sie sich lieben, aber sie haben beide viel um die Ohren und sehen sich kaum. Im Gegensatz zu ihrem Mann, der in seinem Beruf komplett aufgeht, bekommt sie immer mehr Zweifel an dem was sie tut. Erst als sie berufsbedingt versetzt werden soll und ihr Mann  einen Schwächeanfall erleidet, weiß sie was sie zu tun hat – sie kündigt. Damit ihr Mann zur Ruhe kommt und sie selbst überlegen kann wie es beruflich weitergehen soll, reisen die beiden auf die Nordseeinsel Sylt. Dort verläuft nicht alles nach Plan, aber Carla kommt mit sich selbst ins Reine und langsam wird ihr auch klar wie ihre Zukunft aussehen soll.

Carla und Julian sind zwei tolle und authentische Charaktere die man recht schnell ins Herz schliesst. Für mich war Julian der ruhige Pol, während Carla immer so ein bissel sprunghaft war, vor allem aber unentschlossen. Man spürte einfach das sie Angst vor dem Sprung ins Ungewisse hatte. Den beiden zur Seite standen viele Menschen die man sofort ins Herz geschlossen hat. Jeder Nebencharakter hatte etwas sympathisches an sich, sie hatten alle Ecken und Kanten, vor allem aber spürte man das sie sich gegenseitig wertschätzten und immer für die anderen da waren. Das hat mir richtig gut gefallen. Ganz besonders ans Herz gewachsen ist mir der Nebencharakter Jana, sie hatte das Herz auf dem rechten Fleck, war immer für jeden da und das obwohl sie selbst soviel Kummer mit sich rum getragen hat. Das sie am Ende auch ihr Glück gefunden hat fand ich richtig toll.

Die Geschichte hatte Hand und Fuss, ich fühlte mich wohl und ich konnte Carlas hadern gut vertstehen und nachvollziehen. Wer wirft heute einfach so, ohne Perspektive, seinen Job hin??? Auch Julians Krankheitsgeschichte war nachvollziehbar, die begründeten Sorgen die sich alle um ihn machten. Das die Geschichte teilweise vorhersehbar hat mich eigentlich weniger gestört wie die Zufälle die sich gehäuft haben und in meinen Augen dann doch etwas zuviele waren. In meinen Augen war die Geschichte dann schon abgeschlossen, alles hat sich gefunden, aber dann wurde ich überrascht weil die Geschichte nochmals eine Wendung genommen hat und die Autorin nochmals einen anderen Weg eingeschlagen hat. Am Schluss hat sich dann alles gefügt, alles war schlüssig und dennoch war ich ein klitzekleines bisselchen enttäuscht. Mir ging es dann zu schnell, ein kleiner Epilog hätte ich schön und passend gefunden.

Cover und Titel des Buches finde ich sehr gelungen. Beides passt wunderbar zum Inhalt des Buches und die Honigmilch ist ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte.

Mein Fazit:

Ein toller Debütroman bei dem es noch ein bisschen Luft nach oben gibt, aber der im großen und ganzen meine Erwartungen erfüllt hat. Tolle Charaktere und eine wunderbare Mischung. Manche Situationen regen zum Nachdenken an, wieder andere lassen einen berührt zurück und zum Schmunzeln gibt es auch einiges.

Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung und vier Sterne.