Rezension

Eine schonungslose Erzählung über die Drogensucht einer jungen Frau

Clean - Juno Dawson

Clean
von Juno Dawson

“Clean“ ist nicht mein erstes Jugendbuch über Drogensucht und dessen Folgen aber auch nach einigen sehr bekannten Werken aus diesem Themenbereich, die mich in meiner Jugend faszinierten, war ich sehr gespannt auf die junge Lexi die einen Weg aus der Sucht findet. 

Das Buch beginnt mit dem Schritt ,wie Lexi in eine geeignete Therapieeinrichtung gebracht wird, wo ihr – so hofft ihr Bruder endlich geholfen werden wird. Und sie diese Sucht, die sie bald in Grab gebracht hätte, überwindet. Doch wer bereits andere Bücher über Drogensucht gelesen hat oder gar persönlich mit der Thematik in Kontakt gekommen ist, wird wissen, dass solch ein Entzug die Hölle sein kann. Und so unterteilt sich das Buch in zehn Schritten, die die Entwicklung von Lexi in der Klinik zeigen. 

Auch wenn Lexi sich für einen überheblichen Teenager hält, der das Kind reicher Eltern ist und anscheinend immer die Welt zu Füßen gelegt bekam, wird sie in der Klinik eines besseren belehrt werden. Denn sie selbst sieht sich bisweilen nicht als süchtig an und fühlt sich im Gegensatz zu den anderen Therapiebedürftige, wie sie glaubt, absolut fehl am Platz.
Natürlich folgt der unangenehmste Part zuerst, der den knallharten Entzug darstellt und Lexi an ihre Grenzen bringt. So erbarmungslos, wie dieser Entzug ist, so ist auch die Sprache dessen. Es wird nichts beschönigt oder unausgesprochen gelassen, sondern die Realität aufgezeigt, wie sie nun mal ist. Ich bin generell kein Leser, der solch eine Ausdruckweise in Büchern bevorzugt und dies gerne liest aber in diesem Zusammenhang und zu dieser Thematik passt es perfekt. Ich kann mir bei der Autorin auch genau vorstellen, dass sie mit ihrem Buch versucht, junge Menschen wach zu rütteln und der rauen Realität ins Auge sehen. Denn wer einmal unter dieser Sucht leidet, findet schwer alleine wieder den Weg hinaus. 
In der Klink selbst ist natürlich nicht nur Lexi und als Leser lernen wir auch weitere Patienten kennen, die Lexi, wie sie am Anfang glaubte, gar nicht so unähnlich sind. Diese Süchte, die die jungen Menschen so quälen und der sie verfallen sind, unterscheiden nämlich nicht nach dem sozialen Status, sondern lassen plötzlich auf der gleichen Stufe stehen. Neben all den negativen Emotionen, die die jungen Menschen quälen, entwickelt sich aber auch ein starker Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, den ich sehr gerne verfolgt habe. Juno Dawson öffnet also den Lesern nicht nur die Augen, sondern zeigt auch ganz deutlich, dass es möglich ist, seine Sucht besiegen zu können. Besonders wenn Menschen um dich herum sind, die dich unterstützen. Es gibt also einen Weg hinaus, auch wenn dieser im ersten Moment endlos lang erscheinen mag.

Mein Fazit:
„Clean“ ist ein schonungslos ehrliches Buch über Drogensucht und dessen Folgen. Es ist eine Erzählung, die sicherlich noch lange in mir nachhallen wird.