Rezension

Schwieriges Thema, klasse gemeistert

Clean - Juno Dawson

Clean
von Juno Dawson

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Als ich das Buch bekommen habe, konnte ich mir nicht so wirklich vorstellen, was es mit dem Titel aufsich hat, obwohl das Cover schon ein Hingucker ist, wo man einfach nicht vorbei gehen kann. Da ich auch schon ein Buch der Autorin Juno Dawson gelesen habe, war meine Erwartung sehr hoch und ich muss sagen, das ich auch hier wieder nicht enttäuscht wurde. Man wird hier gleich am Anfang schon mit einem wichtigen Thema konfrontiert, allerdings mit erheblichen Ausmaß. Ich muss auch dazu sagen, das sich die Autorin hier ein schwieriges Thema ausgesucht hat. Der Hauptaugenmerk liegt hier bei der Sucht und dem Entzug, also dem Clean werden. Ab dem Zeitpunkt wusste ich auch, was es mit dem Titel auf sich hat und warum das Cover beziehungsweise die Bilder etwas komisch aussehen. Die Geschichte dabei ist hart und authentisch und man muss sogar selbst noch darüber nachdenken. Man lernt auch gleich Lexi kennen. Sie hat ein schweres Drogen Problem, welches sie aber selbst nicht mehr wahrnimmt. So wird sie gezwungen, von ihrem Bruder, zwei Monate in der Clarity-Klinik in Behandlung zu geben. Diese Klinik ist spezialisiert auf Jugendliche, die ein Sucht Problem haben. Dabei ist die Klinik auch nicht für jeder gedacht, hier kommt nur wer rein, der auch das Vermögen dazu besitzt und keiner ist älter als 18-20 Jahre oder sogar jünger, sowie Lexi. 

Lexi war wirklich eine authentische Protagonistin, mit der man aber erstmal warm werden musste, da sie Anfangs so einseitig war. Doch je weiter die Geschichte voran schreitet, desto mehr Gefühle und Emotionen bekommt auch sie und sie entwickelt sich immer weiter. Mit ihren Problemen spielt ihre Vergangenheit eine Rolle. Zuerst scheint es auch so, als wäre sie ein verwöhntes Mädchen, die ihre Privilegien genießt und diese auch ausnutzt. Doch sie hat eine eigene Einstellung zum Geld, Macht und ihrer Position. Durch die ganzen Veranstaltungen die sie besucht, kommt sie nunmal an Drogen, den jede Veranstaltung hat auch eine After Show Party. So kommt sie auch in diesen Teufelskreis zwischen Drogen, Alkohol und Partys. Manchmal empfand ich Lexi allerdings immernoch egoistisch, wie am Anfang, doch sie hat auch ein großes Herz, wen die Drogen nicht ihr Gehirn benebeln. 

Man lernt auch ihre neuen Freunde und somit andere Charakter kennen. Dabei hat jeder seine eigene Sucht, die sie bekämpfen möchten und auch bereit dafür sind. Aber die ein oder anderen erleiden dabei einen Rückschlag. Toll finde ich, wie authentisch die Charakter geschrieben sind und das jeder mit sich selbst kämpfen muss, aber auch Hilfe annehmen. So fand ich es auch Klasse, das die Autorin hier die Transexuelle Kendall mit einbaut. Sehr bemerkenswert finde ich auch, wie sie Kendall beschrieben hat, mit ihren Problemen. 

Der Schreibstil ist auch hier wie gewohnt wunderbar flüssig zu lesen. Vorallem hält die Geschichte einen schnell in den Bann, obwohl ich am Anfang schwierigkeiten hatte, wegen den kurzen Absätzen. Manchmal war ich etwas verwirrt, ob Lexi im hier und jetzt spricht oder ob man aus ihrer Vergangenheit liest. Trotzdem ist das für mich kein Herz abzug, den die Geschichte war einfach klasse und sehr informativ. Man liest auch die ganze Zeit aus Lexis Sicht, wodurch man ihre Gefühle und Gedanken besser verstehen kann. Für mich gehört dieses Buch auch zu einer meiner Lesehighlights dieses Jahr und ich empfehle es auch sehr gerne weiter.