Rezension

Eine (un)möglich Liebe

In dieser ganz besonderen Nacht - Nicole C. Vosseler

In dieser ganz besonderen Nacht
von Nicole C. Vosseler

Bewertet mit 4 Sternen

Amber Seemann ist noch nicht einmal 16, als ihre Mutter nach schwerer Krankheit stirbt. Von nun an soll sie bei ihrem Vater Professor Ted Fowler, in San Francisco leben, doch Amber ist wenig begeistert von diesen Aussichten, denn sie kennt ihren Vater kaum und der Gedanke, mehrere tausend Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt in den USA zu leben, behagt ihr gar nicht. Auch dass sie Lukas, mit dem es was ernstes sein könnte, verlassen muss, macht die ganze Situation nicht besser. Amber war seinerzeit eine "Überraschung" für ihre Eltern, doch sie hatten sich beide für das Kind entschieden, die Beziehung ihrer Eltern zerbrach jedoch, als Amber noch kein Jahr alt war. Ihr Vater bereiste daraufhin beruflich die Welt und Amber blieb bei ihrer Mutter in Deutschland. Doch das ist nun alles vorbei.

 

Es fällt Amber sehr schwer, sich in San Francisco einzuleben. Zwar hat ihr Vater alle möglichen Vorkehrungen getroffen, damit ihr Leben "reibungslos" weitergehen kann, u. a. hat er ihr Jugendzimmer genau wie ihres Zuhause gestaltet und ihre Mutter hatte auch schon vor Monaten persönliche Sachen von Amber nach Amerika geschickt, doch es nützt alles nichts, Amber fühlt sich entwurzelt. Jede Nacht plagen sie Alpträume und auch in der Schule will ihr ein Anschluss an ihre Mitschüler nicht so recht gelingen. Dafür sieht sie in ihrer neuen Schule einen Jungen, der sie zu beobachten scheint - ihr ist alles andere als wohl bei der Sache.

 

Als sie sich eines Abends auf dem Heimweg von einer Shoppingtour befindet, wird Amber von 3 jungen Männern verfolgt. Diese können ihre Wertgegenstände und Geld an sich bringen, bevor diese ihr jedoch körperlichen Schaden zufügen können, gelingt ihr die Flucht. Auf ihrer Flucht verirrt sie sich, bis sie vor einem alten, verlassenen Haus steht, das sie magisch anzieht und tatsächlich, sobald sie die Schwelle überquert hat, fühlt sie sich in Sicherheit. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Sie ist nicht allein in dem Haus, doch derjenige, der sich mit ihr darin befindet, ist kein Mensch. Auch als sie wieder Zuhause und in Sicherheit ist, lässt sie der Gedenke an das Haus nicht los, wie magisch wird sie von ihm angezogen. Als sie erneut dort ist, lernt sie Nathaniel kennen, doch irgendwas ist anders an diesem jungen Mann, der sie dennoch sofort in ihren Bann zieht. Matt Chang, ein Schulkamerad von Amber, merkt, dass mit ihr irgendwas nicht stimmt und öffnet ihr die Augen über Nathaniel und was er wirklich ist ...

 

 

Eine (un)möglich Liebe! Der Plot wurde wieder sehr abwechslungsreich erarbeitet, wobei mir hier ganz besonders die wunderschöne Beschreibung der Stadt San Francisco gefallen hat, ebenso, dass die Autorin viel Wert auf das Gefühlsleben Ambers gelegt hat und der Leser in diesen Eintauchen kann. Jedoch hatte ich anfänglich Probleme, mich in Amber einzufühlen und mit ihr warm zu werden, zum Schluss ist es mir aber gelungen. Die Figuren wurden wieder ausgesprochen facettenreich und tiefgründig erarbeitet. Ganz besonderen Eindruck hat bei mir die Nebenfigur Matt Chang mit seiner unkonventionellen und offenen hinterlassen. Der junge Mann war mir vom ersten Augenblick an überaus sympathisch und das hat sich bis zum Ende des Buches nicht geändert. Den Schreibstil empfand ich angenehm zu lesen, hatte jedoch, auf Grund der Einfühlsamkeitsprobleme bei Amber, zu Beginn des Buches ein paar Startschwierigkeiten. Abschließend kann ich jedoch sagen, dass es sich um ein schönes Jugendbuch zu einer (un)mögliche Liebe handelt, das romantisch angehauchten Lesern sehr zu empfehlen ist.