Eine wahre, abwechslungsreiche Geschichte über einen Inder
Bewertet mit 3.5 Sternen
Nach dem ich den Titel und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich die Erwartung ein Buch über einen Inder zu lesen, der mit dem Fahrrad nach Indien fuhr, um dort seine große Lieben wiederzufinden. Ich wurde nicht wirklich enttäuscht, aber doch überrascht, dass dies erst nach zwei Dritteln des Buches der Fall war. Zuerst liest man über einen jungen Inder, der das Kastensystem nicht versteht oder gerne malen lernen möchte. Es könnte die Geschichte von einem x-beliebigen Inder aus der untersten Kaste sein, aber dennoch ist das Buch interessant und abwechslungsreich: Die einzelnen Situationen kann man sich sehr gut vorstellen und der Unterschied zur wesentlichen Kultur wird sehr deutlich.
Zur Geburt bekommt Pikay den Sinn seines Lebens von einem Schamanen genannt und über das Buch hinweg wird diese immer wieder aufgegriffen und wird zu seinem Lebensinhalt bis er sie am Ende erfüllen kann. Das spirituelle, die verschiedenen Lebensweisheiten und Werte sind meiner Meinung nach ein zentraler Bestandteil dieses Buches.
Während der Leser in diesem (großen) Teil des Buchs Pikay kennen lernt, bekommt er nahezu keine Informationen über Lotta – die Schwedin. Nur situationsartig sind einzelne Kapitel über sie geschrieben. Da hätte ich mir gerne mehr Einblicke über ihr Leben und ihren Charakter gewünscht.
Die Fahrradreise an sich nach Schweden ist relativ kurz beschrieben. Im Endeffekt fand ich das auch besser so, weil es sonst wahrscheinlich langweilig geworden wäre. Das Buch ist wirklich gut geschrieben, aber das eigentlich faszinierende ist Pikay selber. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum ich noch nie von ihm gehört oder gelesen habe. Sein Leben ist unglaublich und es ist genial, was er alles erlebt hat. Die Geschichte hat mich insgesamt einfach nur fasziniert.