Rezension

Einer wird scheitern, einer wird sterben, einer ist schon tot

Magisterium - Holly Black, Cassandra Clare

Magisterium
von Holly Black Cassandra Clare

Bewertet mit 2 Sternen

Das dritte Jahr von Call, Tamara und Aaron beginnt. Und wie es scheint, wird es ein gutes Jahr werden, dieses Bronzene Jahr. Denn die drei plus ihre Lehrer und Calls Vater Alastair bekommen erst einmal eine Party ihnen zu Ehren ausgerichtet, weil sie den Feind des Todes besiegt haben. Zumindest denkt das die Mehrheit der magischen Welt, die drei sowie Jasper wissen es ja besser. Doch bereits während die Party in vollem Gang ist, geschieht etwas Unfassbares: Ein Mädchen aus dem Magisterium wird ermordet und auf Call ein Attentat verübt. Wer will ihn tot sehen? Und gehen die Angriffe gegen Call-den-Makar oder Call-ich-bin-eigentlich-der-Feind-des-Todes? Zurück im Magisterium lassen seine Freunde Call nicht mehr aus den Augen und sie beginnen, Nachforschungen zu betreiben. Während in ihrer Freizeit ein erneuter Angriff beginnt, die beiden Makare Seelenmagie lernen und die Liebe Einzug in ihrem Leben hält, wartet im Verborgenen ein hinterhältiger Feind darauf zu töten, und er beschränkt sich nicht allein auf C

Fast hätte ich gedacht, dieser Teil könnte endlich mal auf eigenen Füßen stehen, ohne sich ständig Vergleichen mit Harry Potter gefallen lassen zu müssen, aber das trauen sich die beiden Autorinnen wohl nicht (oder nicht zu). Immer wieder wird das Original bemüht und katapultiert die Geschichte in den Rang einer Fanfiction, was eigentlich schade ist, denn das Potenzial für etwas Eigenständiges ist vorhanden. Woran die Geschichte auch arg krankt, ist die fehlende Beschreibung diverser Lehrmethoden. Ich persönlich habe wenig Vorstellungen davon, was die drei lernen, falls sie überhaupt etwas lernen. Gelegentlich bemühen Aaron und Call die Chaosmagie, doch ansonsten lernen sie wohl bei Master Rufus so ziemlich nichts. Anders ist ihre ständige Unsicherheit beim Verteidigen nicht zu erklären, besonders wenn Master Rufus irgendwann gedenkt doch aufzutauchen und dann mit übermenschlicher Lässigkeit die gefährlichsten Kreaturen beseitigt. Positiv empfand ich die Entwicklung einiger Protagonisten, wozu der Hauptakteur leider nicht zählt. Noch immer ist er wehleidig, egoistisch und vor allem jemand, den ich nicht zum Freund haben möchte, denn dazu taugt er nichts. Immerhin hat mich das Buch mit seinem Ende so weit bei der Stange gehalten, dass ich auch die letzten beiden Bände lesen möchte, aber ich erwarte endlich mehr Eigenständigkeit bei den Autorinnen und den Mut, sich von J. K. Rowling zu lösen.